Pilgerreise ins Hl. Land - Tag 8

Welcher Wochentag ist eigentlich heute? Eine Anfrage, die immer wieder in der Pilgergruppe zu hören ist. Die Gruppe ist in eine ganz andere Welt eingetaucht und manche erleben, dass Dinge, die sonst den Lebensalltag bestimmen, völlig in den Hintergrund getreten sind. Nach einer relativ kurzen Nacht, frühem Aufstehen und reichhaltigem Frühstück machten sich die Pilgerinnen und Pilger auf den Weg zum Ölberg. Beim Aussteigen stand unser Bus einem Kamelreiter im Weg, so dass der Bus einige Peitschenhiebe abbekam und das Kamel den Bus im Galopp überholte. Auf dem Ölberg wurde zunächst die kleine Moschee besichtigt, die auch als Himmelfahrtskapelle gilt. Nach der biblischen Erzählung von der Himmelfahrt Jesu ging es weiter zur Pater-Noster-Kirche. Dort nahm die Gruppe die Tafeln in Blick, auf denen das Gebet des Herrn in Deutsch und Plattdeutsch zu lesen war. Über 170 Sprachen sind dort zu lesen. In der Grotte, die daran erinnert, dass Jesus seinen Jüngern das Gebet gelehrt hat, beteten die Pilger dieses Gebet der Christenheit. Danach schloss sich die Besichtigung der Kirche Dominus Flevit an, von der man einen wunderschönen Blick auf Jerusalem und die Altstadt mit Felsendom, Al-Aqsa-Moschee und Hurva-Synagoge hat. In dieser Kirche feierte die Pilgerschar auch Gottesdienst. Anschließend ging es weiter in den Garten Getsemani und zur Kirche der Nationen. Auch hier wurde wieder das gelesen und erläutert, was dort biblisch verortet wird. Ein Besuch der Kirche, in der die Gräber von Maria, Josef, Anna und Joachim verehrt werden, schloss sich an. So war die Gruppe vom Ölberg bis hinunter ins Kidrontal gekommen. Dann ging es hinauf zum Löwentor und die Bocholter betraten die Altstadt Jerusalems. Die Zeit ließ es zu, schon heute die Annenkirche bei den ehemaligen Teichen von Betesda zu besuchen. Eine Kirche aus der Kreuzfahrerzeit, beeindruckend schlicht und mit einer guten Akustik, die die Gruppe gleich mit dem Gesang "Lobe den Herrn meine Seele" ausprobierte. Nach so viel Programm und Kirchenbesichtigung stand eine Mittagspause an. Dazu kehrte die Pilgergruppe im Österreichischen Hospiz ein. Bei Sachertorte, Apfelstrudel und Kaffee verbrachte man die Zeit im Garten dieser Pilgerunterkunft. Der Pause schloss sich ein Gang durch die Altstadt an, vornehmlich über die Via Dolorosa. Am Jaffa-Tor befindet sich das Parkhaus für Busse. Dort wurden die Pilgerleute von Hasan, dem Busfahrer, erwartet, der trotz Stau aufgrund der Demonstration gegen die Justizreform in Israel, die Gruppe pünktlich um 15.00 Uhr zur Gedenkstätte Yad Vashem brachte. Nach einem Gang durch die Ausstellung, die sehr umfangreich und detailliert die Geschichte des Holocaust aufzeigt, schloss sich der Besuch der Halle der Nationen, des Kinder-Memorials, der Allee der Gerechten sowie des Tales der Gemeinden an. Alle für sich beeindruckende Orte des Gedenkens und Erinnerns an die Geschichte und die Opfer des Holocaust. Der Besuch von Yad Vashem ging unter die Haut und die Pilgerinnen und Pilger erlebten einen stillen, erschütternden, nachdenklich stimmenden Nachmittag miteinander. Nach dieser Programmfülle mit den vielen Eindrücken war eine Pause angesagt, nachdem man in die gute Unterkunft St. Charles-Hospiz zurückgekehrt war. Aufgrund des Appetits freute sich die Gruppe auf das Abendessen und den Austausch dabei.

(Text: Rafael van Straelen, Fotos: Pilgergruppe)
Veröffentlicht: 28.03.2023


 


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