Impuls am Abend - Wenn Fasten, dann Fasten

Für die muslimischen Gläubigen beginnt heute der Fastenmonat Ramadan. Wie im letzten Jahr, so auch dieses Mal unter den Einschränkungen der Corona-Pandemie. Das heißt für die Muslime, dass es nach Sonnenuntergang das abendliche Fastenbrechen in großen Familien-Gemeinschaften nicht geben kann. – Das ist sehr schade. Wir, Christinnen und Christen, haben unsere Fastenzeit, die österliche Bußzeit, und das Osterfest gerade begangen und in diesem Jahr auch nur wieder mit vielen Einschränkungen und unfreiwilligem Verzicht.

Die katholischen Bistümer und evangelischen Landeskirchen in Nordrhein-Westfalen haben den Musliminnen und Muslimen ein gemeinsames Grußwort geschrieben. Darin heißt es: „Die überwältigende Dynamik der Pandemie zeigt uns, wie gut es ist, dass wir als muslimische und christliche Gläubige darauf vertrauen dürfen, dass Gott selbst uns in seinem Erinnern umfasst. […] Die Corona-Zeit zeigt uns an vielen Stellen, was wir in unserer Gesellschaft besser, gerechter, menschenfreundlicher gestalten können und müssen. Davon nicht zu schweigen und da, wo wir können, engagiert zu handeln, ist unsere Aufgabe als Glaubensgemeinschaften. […] Muslimische und christliche Stimmen sind nötig, wenn wir nach dieser Pandemie vor der Frage stehen, ob alles so bleiben kann, wie es bisher gewesen ist. Diese Stimmen können nur im Austausch und in der Begegnung … das Bewusstsein für das Gemeinwohl in unserer Gesellschaft vertiefen.“

Ich wünsche den Musliminnen und Muslimen in unserer Stadt Bocholt eine gute, bewusste Zeit des Fastens, einen guten Weg durch den Ramadan; eine gute Zeit der Vertiefung des Glaubens, des Nachsinnens über das eigene Leben und der Fürsorge für andere. Ich hoffe für sie, dass zumindest das Zuckerfest, das Fest des Fastenbrechens, am 12. Mai in größeren Gemeinschaften gefeiert werden kann.

Vielleicht kennen Sie jemanden, der oder die Muslim oder Muslima ist, und heute den Ramadan beginnt. Ein Gruß oder ein guter Wunsch für deren Fastenzeit wäre ein schönes Zeichen des Respektes unter den Religionen.


Rafael van Straelen
Veröffentlicht: 13.04.2021



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