Impuls am Abend - Der neue Weg

„Anhänger des neuen Weges“, als solche wurden die ersten Christen genannt. „Anhänger des neuen Weges“ - diese Beschreibung findet sich in der Apostelgeschichte. Mit dem „neuen Weg“ war die Jesus-Bewegung gemeint. Innerhalb des Judentums gab es eine Gruppierung, die davon überzeugt war, dass mit Jesus von Nazareth der lang ersehnte und von Gott verheißene Messias gekommen war; dass dieser Jesus, den sie den Christus nannten, zwar schändlich zur Todesstrafe verurteilt worden und den Verbrechertod am Kreuz als ein von Gott Verworfener gestorben war, aber nicht im Tod geblieben ist, sondern zur Herrlichkeit Gottes, zum neuen Leben von Gott auferweckt worden war und in seiner Geistkraft bei ihnen und lebendig unter ihnen sei. Darum gelte es nun, die Sache Jesu fortzuführen und seine Botschaft weiterhin anderen kundzutun. – Diesem „neuen Weg“ schlossen sich nicht nur Juden an, die Juden-Christen genannt wurden, sondern auch Menschen anderer Religionen, so genannte Heiden; deshalb Heiden-Christen genannt.
 
Der Apostel Paulus, der ursprünglich Saulus hieß, hat zunächst als überzeugter und gelehrter Jude diese neue Gruppierung innerhalb des Judentums bekämpft und die Anhänger des „neuen Weges“ verfolgt und getötet. Dann aber hat dieser Saulus sein Bekehrungserlebnis gehabt. Heute wird an die Bekehrung des Paulus in der Kirche erinnert. Hier rührt die Redewendung her „vom Saulus zum Paulus“.
 
„Der neue Weg“. Der Apostel Paulus wurde selbst zu einem der glühensten Verfechter dieses „neuen Weges“. Er ist selbst neue Wege gegangen, nämlich in die damals bekannte weite Welt und hat die großen Städte aufgesucht, um dort Menschen für die Botschaft Jesu Christi zu gewinnen und zum Glauben an den Gott Jesu Christi einzuladen.
 
„Der neue Weg“. Vieles ist im Christentum, in der katholischen Kirche, aber auch in anderen Kirchen eingefahren, ja mitunter festgefahren. Alte, überkommene Traditionen werden hochgehalten, Positionen sind erstarrt. Von neuen Wegen ist bei manchen Personen und Gruppen wenig zu spüren.
 
„Neue Zeit – Neues leben!“ So lautete der Titel des letzten Pfarrbriefes zur Advents- und Weihnachtszeit. Wir befinden uns in einer neuen Zeit und als christliche Gemeinde erleben wir, dass wir viele Dinge anders und neu gestalten und leben, präsentieren und feiern müssen. Nicht nur müssen, sondern auch dürfen, können und wollen. Als Anhänger des „neuen Weges“ selbst neue Wege beschreiten. Das wäre was. Das hätte was! Meint
 
Ihr
 
Rafael van Straelen
 
Veröffentlicht: 25.01.2021



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