
Adventskalender - Sternfahrer
Die winzige Raumkapsel Wostok 1 umrundet die Erde. In ihr der russische Kosmonaut Juri Gagarin, der als erster Mensch den Planeten Erde zu einem Kurztrip ins All verlassen hat. Das war am 12. April 1961. Seither sind immer wieder Raumfahrer*innen zu Reisen ins All und dem Leben auf einer Weltraumstation aufgebrochen. Das Erleben des Weltalls mit seinen unendlichen Weiten sowie der Blick auf ihre Heimat Erde beeindruckten diese Menschen nachhaltig.Der Astronaut James Irwin sagte nach seinem Aufenthalt auf dem Mond 1971, die Erde erinnere ihn an eine aufgehangene Christbaumkugel. „Mit größerer Entfernung wurde sie immer kleiner. Schließlich schrumpfte sie auf die Größe einer Murmel zusammen - der schönsten Murmel, die du dir vorstellen kannst. Dieses schöne, warme, lebende Objekt sah so zerbrechlich, so zart aus, als ob es zerkrümeln würde, wenn man es mit dem Finger anstieße. Ein solcher Anblick muss einen Menschen einfach verändern, muss bewirken, dass er die göttliche Schöpfung und die Liebe Gottes dankbar anerkennt."
Die Zerbrechlichkeit der Erde erkannte auch der Kosmonaut Sigmund Jähn nach seinem Aufenthalt auf einer russischen Raumstation 1978: „Bereits vor meinem Flug wusste ich, dass unser Planet klein und verwundbar ist. Doch erst als ich ihn in seiner unsagbaren Schönheit und Zartheit aus dem Weltraum sah, wurde mir klar, dass der Menschheit wichtigste Aufgabe ist, ihn für zukünftige Generationen zu hüten und zu bewahren.“
Er habe nur eine Minute gebraucht , um zu erkennen, wie schön die Erde wirklich sei, sagte der deutsche Astronaut Alexander Gerst bei seiner Rückkehr von der internationalen Raumstation ISS im November 2014. „Nur wenn wir gemeinsam handeln, wenn wir uns als die eine Menschheit begreifen, so wie wir sie deutlich aus dem All sehen, können wir die Zukunft gestalten!“, so Gerst weiter. Alle Grenzen und Konflikte auf der Erde wirkten aus der Ferne des Weltraums betrachtet wie ein Sakrileg.
Die Reisen ins All haben den Blickwinkel der Raumfahrer*innen auf den Planeten Erde und der darauf lebenden Menschheit verändert. Dieser Perspektivwechsel geht oft einher mit einem Gefühl der Demut, einem neu erwachten Verständnis für das Miteinander allen Lebens auf der Erde sowie ein neues Verantwortungsbewusstseins für unsere Welt.
Mit der Weitergabe dieser Eindrücke appellieren sie an uns alle, für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung einzutreten.
Machen wir was draus!
Jutta Rademacher