Impuls am Abend - Stubenhocker

Daheim bleiben ist das Gebot in diesen Wochen. Weniger ausgehen, weniger Personen, sei es Familie oder Freunde, treffen, die körperlichen Kontakte einschränken. Das ist eine Herausforderung, die nicht jedem leicht fällt. Die eine kommt damit gut klar und hat immer eine Idee, wie sie die Zeit zu Hause gestalten kann; der andere tut sich eher schwer damit und ihm fällt womöglich die Decke auf den Kopf.
 
Der Radius der Lebensgestaltung hat sich in den letzten Jahrzehnten sehr vergrößert: Kurzreisen mit dem Flieger in entfernte Länder und Städte; die Mobilität mit Auto und Zug hat ebenso zugenommen. Gerne möchte der Mensch für eine – wenn auch kurze – Zeit woanders sein. Darum fällt es wohl vielen Menschen gar nicht leicht zu Hause zu bleiben. In diesen Zeiten der Pandemie sind Stubenhocker gefragt: Menschen, die gerne zu Hause und für sich sind ohne dabei zu vereinsamen. Nicht nur in der Freizeit, auch beruflich: Homeoffice, Home-Schooling…
 
„Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen.“ So hat es der Mathematiker, Physiker, Literat und Philosoph Blaise Pascal ausgedrückt (1623-1662).
 
Der deutsche Komiker Karl Valentin (1882-1948) hat es auf humorvolle Weise so gesagt: „Heute will ich mich besuchen. Hoffentlich bin ich daheim.“
 
Statten Sie sich doch jeden Tag einen Besuch ab, in der Hoffnung selbst daheim zu sein. Empfangen Sie sich selbst und bieten Sie sich ruhig auch etwas an; alles andere wäre ja unhöflich. Womöglich entdecken Sie, dass Sie doch auch die Neigung zum Stubenhocker haben. 
 
 
Ihr
Rafael van Straelen
 
Veröffentlicht: 16.11.2020



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