
Impuls am Abend - Sorgenvolle Trockenheit
Am Pfingstmontag habe ich wieder einmal eine Radtour unternommen. Es war ja ein wunderbarer frühsommerlicher Tag. Die Sonne schien vom blauen Himmel herab. Unterwegs bin ich an diesem Maisfeld vorbeigeradelt (siehe Bild). Wieder einmal – wie in den Jahren zuvor – stehen die jungen Maispflanzen auf viel zu trockenem Boden. Es ist deutlich zu sehen.Der Meteorologe Sven Plöger hat in der Wettervorhersage am Pfingstsonntagabend geschildert, dass dieses Frühjahr (März bis Mai) mit über 709,4 Sonnenstunden das sonnigste Frühjahr seit Wetteraufzeichnung gewesen ist. Das Jahr 2011 nimmt Platz 2 ein (705 Sonnenstunden); das Jahr 2007 Platz 3 (670 Sonnenstunden). So viel Sonnenschein ist sehr schön, ohne Frage. Aber: Es hat in diesem Frühjahr viel zu wenig geregnet.
In unserer Pfarrei mit dem ländlichen Teil gibt es viele Gemeindemitglieder, die in der Land- und Viehwirtschaft tätig sind. An sie denke ich mit Blick auf das trockene Maisfeld und an ihre Sorgen angesichts der Tatsache, dass die Böden viel zu trocken sind. Ein Landwirt, der auch eine Kälberaufzucht betreibt, wird wohl auch in diesem Jahr sich wieder einmal darum sorgen müssen, wie er genügend Futter für sein Vieh heranschaffen kann. – Am vergangenen Donnerstag haben über 1000 Landwirte mit ihren Traktoren vor dem Schloss in Münster demonstriert, um auf ihre Lage aufmerksam zu machen.
Ich denke aber auch daran, dass die Anzeichen des Klimawandels unübersehbar sind; außer man hätte Tomaten auf den Augen oder würde den realitätsfremden Ansichten des amerikanischen Präsidenten folgen. Vermutlich werden viel zu trockene und heiße Jahreszeiten uns in Zukunft öfter beschert sein. Um so drängender und einfordernder stellt sich die Frage, wie die Menschheit und wir selbst diesem Klimawandel begegnen. Es ist ja schon erstaunlich, dass eine Lungenkrankheit (ausgelöst durch Covid-19) die Welt innehalten lässt, es weniger Flug- und Autoverkehr gibt und dadurch das Klima aufatmen kann (saubere Luft).
Das Bild der trockenen Maisfelder ruft mir einmal mehr die Verantwortung wach, was wir im persönlichen Lebensumfeld wie auch in unserer Pfarrei tun können, um schonender mit den Ressourcen der Erde umzugehen und weniger die Umwelt zu belasten.
Ihr
Rafael van Straelen