Alte Fotos an den Bauzäunen - Erklärungen

In der letzten Zeit kam häufiger die Frage auf, was genau auf den alten Bildern an den Bauzäunen zu sehen ist. Konditormeister a.D. Josef Schroeer, von dem auch viele Fotos kommen, erklärt es uns:

Plane 1:

Links: Das Bild ist von etwa 1912, die Bäume sind noch klein und die Gehwegpflasterung, noch die alte. Vorne rechts der alte Bildstock.
Mitte: 1945 die zerstörte Plakatsäule stand an der Ecke Gasse zur Gasthausstraße. Daneben rechts der zerstörte Saal vom Hotel Bürgerkrug.
Oben rechts: Werk II war schon früh aufgebaut. Das Bild scheint von Werk II aus gemacht zu sein. Die Häuser Wissing, Küpper, Rietkötter und Umgebung liegen noch in Trümmer.
Unten rechts: Das Bild ist gemacht von der Ecke Nordmauer, Nordstrasse. links der runde Bau das Haus Lobner. (heute das Geschäft Kopfschmuck) rechts das weiße wiederaufgebaute Haus ist Hebing und Enk.

Plane 2:

Links: das Bild ist von Gasthausstrasse aus gemacht. Das flache Dach links, dort hatte die Franz Lütfrink nach dem Krieg eine Schreinerwerkstatt.
Mitte: Ecke Wesemannstrasse, Langenbergstrasse
Rechts: Der Westgiebel hat zunächst nach dem Bombenangriff noch gestanden war aber nicht mehr verankert. so das er Ende 1945 Nachts bei einem leichtem Sturm umstürzte.
Die zerstörte Paoterskerke. Das Querschiff der Liebfrauenkirche an der Langenbergstrasse hatte 1945 keine Türen und die Decke war auch noch nicht eingezogen.

Plane 3:

Links: Liebfrauen von Norden aus gesehen. Das Bild entstand in Höhe Weberstrasse 17 (heute Kampshoff) . Dort wohnte vor 1945 der Küster von Liebfrauen. Auf der linken wie auf der rechten Seite waren die kleinen Weberhäuser.
Das große Haus an der Ecke Schoneberg Weberstrasse gehörte der Familie Kartenkemper. Das große Haus rechts am Ende der Strasse Ecke Niederbruch, Wesemannstrasse gehörte Anton Telaar. Im Volksmund als "Söten Anton” bekannt. Er hatte eine Gaststätte verkaufte aber nur alkoholfreie Getränke. Hier war auch das Stammlokal vom "Blauen Knop" eine Vereinigung von jungen Männern die kein Alkohol tranken
Mitte: Liebfrauen vom Gasthausplatz aus gesehen. Mit den wiederaufgebauten Häusern Wissing, Küpper, Rietkötter und Fölting
Rechts: Der Hochaltar um 1912. Deutlich sind die heute nicht wieder angebrachten beiden Engel, die St Georgfigur und die Figur des St. Ludger zu erkennen. Über dem Altar sieht man noch die alte Deckenbemalung. Vorne die Abgrenzung vom Chor zur Gemeinde.

Plane 4:

Links: Der Nordgiebel von Liebfrauen, ist meist durch die hohen Bäume verdeckt und findet dadurch kaum Beachtung.
Der Giebel trägt die Jahreszahl A-D-MDCCCCXIII 1913 und eine Figur der Muttergottes mit der Inschrift:
"DURCH JESU HAND O MUTTER MEIN, LASS MICH DEIN KIND GESEGNET SEIN"
Mitte: Liebfrauen von der Ecke Langenbergstrasse, Ostmauer aus gesehen.
1) Das erste Haus ist die Druckerei Becks. Heute ist hier eine Moschee.
2) Hier hatte die Familie Hoves die Gaststätte "Das Fässchen". Der Schwiegersohn von Hoves gründete hier die Schreinerei Kleinemeyer.
3) Neben Hoves wohnte die Familie Benning. Frau Benning hatte einen Obst und Gemüseladen.
4) Das Haus mit dem Giebel zog sich an einer Gasse Richtung Norden. Hier waren 3 oder 4 kleine Einfamilien Wohnungen.
5) Hier hatte die Familie Wink einen Lebensmittelladen Der Schwiegersohne gründete hier die Bäckerei Gansefort.
6) Das Haus das bis heute immer noch kein Dach hat gehörte dem Klempner Tenbusch. 7) Hier hatte Hermann Jansen eine Brotfabrik.
8) Das nächste Haus gehört der Familie Drießen.
9) Hier wohnt die Familie Stöcker. Stöcker hatte schon vor dem Krieg hier ein Anstreicher und Malergeschäft.
10) Das Haus vor der Pastorat war früher ein Teil Langenbergschule. Es wurde abgerissen und durch einen Neubau ersetzt.
Rechts: Das Fundament vom Turm der Liebfrauenkirche ist um 1912 gelegt. Im Hintergrund sieht man die Häuser in der damaligen Weisenhausstraße.
Von links nach rechts.
Weisenhausstraße Nr.1 Vor 1945 war Schneidermeister Sonntag der Besitzer. Der Sohn Paul hatte hier in den Vorkriegs - und den ersten Kriegsjahren eine Musikalienhandlung.
Nr.3 Das Haus gehörte Ignatz van Aalten Er hatte hier ein Delikatessen- und Gemüsegeschäft Sein Sohn Willi führte das Geschäft bis zu seiner Zerstörung 1945 weiter. Im Volksmund hieß das Geschäft "Stinna van Aalten".
Nr. 5 Das Haus in der damaligen Klosterstrasse gehörte seit 1887 dem Konditormeister Franz Schröer. (genannt Tangerding Buer Franz) Er war verheiratet mit Elisabeth Mayland, Tochter des Gärtnermeisters Jakob Mayland und seiner Frau Marianne (Marjenneken) geb. Sommers. Franz Schröer hatte hier eine Zwiebackbäckerei und belieferte um 1935 schon 140 Wiederverkäufer.Nach der Zerstörung 1945 übernahm dessen Sohn Josef J., verheiratet mit Maria geb. Tebroke, das Anwesen. Das Haus wurde 1945 bis auf die Grundmauern zerstört und bald wieder aufgebaut. Das zweite Obergeschoss diente zunächst der Liebfrauenpfarre als Kaplanei. 1966 übernahmen der Sohn Josef H., verheiratet mit Ina geb. Stoverink, das Grundstück mit der darauf befindlichen Konditorei Bäckerei. Seit 1994 führen dessen Tochter Uta Schröer Navel und deren Ehemann Kurt Navel das Geschäft. In der zweiten Etage befand sich viele Jahre das Turmuhren-, Turmbekrönungen und Glockenmuseum von Josef H. Schröer, das in seiner Vielfalt und Art von Experten „weltweit einmalig“ genannt wurde.
Nr. 7 Auf dem Grundstück Wesemannstrasse 7 wohnte der Schneidermeister Viverich. Er hatte drei Töchter Anna, Maria, Gertrud (Trutta) und einen Sohn Heinrich. Für einen Wiederaufbau nach dem Krieg war das Grundstück zu klein.
Nr. 9 Hier wohnte die Familie Forge. Forge war Bürstenmacher und hatte im hintere Teil des Hauses eine Werkstatt. In einem kleinen Verkaufsraum bot er Farben, Pinsel, Bürsten, Seife, Klumpen und sonstige Artikel an. Für einen Wiederaufbau nach dem Krieg war das Grundstück zu klein.
Nr. 11 Bis 1945 hatte hier der Schuhmachermeister Johann Harmeling seine Werkstatt und wohnte auch dort mit seiner Familie. Nach dem Krieg erwarb die KAB auch dieses Grundstück und erbaute hier ein Haus mit der gleichen Außenfassade wie das eigentliche weiter nördlich liegende Vereinshaus Es diente ausschließlich Wohnzwecken. In den 70er Jahren erwarb die Kirchengemeinde Liebfrauen den Besitz. Heute ist hier das Pfarrbüro Liebfrauen untergebracht.
Nr. 13 Auf dem Platz zwischen dem letztgenanntem Haus und dem Haus "Weine und Mehr", war die Kaplanei von Liebfrauen.
 
Veröffentlicht: 21.04.2020



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