
Festhochamt mit traditionellem Kerzenopfer in St. Georg
Einer langen Tradition folgend bringen Christen aus den umliegenden Gemeinden des ehemaligen Amtes Liedern – Werth im Rahmen einer Stern - Wallfahrt eine Kerze zum Bocholter Kreuz in der Pfarre St. Georg. Das Bocholter Kreuz ist ein kunsthistorisch bedeutendes, gotisches Gabelkruzifix aus dem frühen 14. Jahrhundert.Im vollbesetzten Gotteshaus begrüßte Pfarrer Matthias Hembrock die Gläubigen und zeigte sich sehr erfreut, dass die Kirchenchöre von St. Helena Barlo und St. Ludgerus Spork unter der Leitung von Siegfried Baumann den Gottesdienst musikalisch gestalteten. Aus der Messe "Soweit der Himmel ist" vom österreichischen Komponisten Alfred Hochedlinger wurden mehrere Stücke zu Gehör gebracht. Der beruflich als Organist tätige Hochedlinger beschäftigt sich intensiv mit der Kirchenmusik aller Epochen, besonders aber mit den neuen geistlichen Liedern.
Die 45 Sänger und Sängerinnen beider Chöre sangen unter anderem die Lieder: Wer sich will freuen von Herzen, Dein Wort ist meinem Fuß eine Leuchte, Deine Güte recht soweit und Heilig bist Du Gott des Himmels. Unter dem feinfühligen – und exaktem Dirigat von Siegfried Baumann war der Gesang ein einziger Lobpreis Gottes. Begleitet wurden die Chöre unter der Leitung der Violinistin Priska Strümpfel von einer Streichergruppe mit Ergänzung von Querflöte und Kontrabass, welche den Gesang zu einem besonderen Erlebnis werden ließen.
Der Pfarrer emeritus Dr. Wilfried Hagemann erreichte in seiner Predigt mit eindrucksvollen Worten die Gläubigen. Jesus ist am Kreuz mit den Worten: Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen, gestorben. Heute würden die Menschen in der Ukraine, im Gaza-Streifen, in Israel, im Sudan und vielen anderen Krisengebieten ebenso ihre tiefe Not herausschreien. Ganz konkret sprach er auch die möglichen Sorgen und Nöte der Kirchenbesucher an. Seine Hoffnung sei die Auferstehung Jesu zum Leben, so sagte Pfarrer Hagemann. Das Kreuz ist Hoffnung, das Kreuz ist Leben, war die überzeugende Botschaft des Predigers.
Ein besonderer musikalischer Höhepunkt des Festgottesdienstes war die Aufführung des Konzertes in B - Dur für Orgel und Orchester HWV 294 von Georg - Friedrich Händel. Hervorragend aufeinander abgestimmt, begeisterten der Kirchenmusiker und Organist Werner Hespe an der Breil – Orgel in St. Georg sowie Priska Strümpfel mit den Musikerinnen und Musikern – Annika
Kunk / Querflöte, Christina Seggewiße / 2. Violine, Malik Geisler / Viola, Frieda Bünk/ Cello und Boris Fisser / Kontrabass. Ein Musikgenuss der besonderen Art.
Langanhaltender Beifall der Gläubigen bekundete deren Dank für ein Festhochamt in Text und Musik und dem Beweis der Unverzichtbarkeit der Kirchenmusik als integraler Bestandteil der Liturgie.
Text und Fotos : Bernhard Kerkhoff