
Sonntagsgruß
Kirche sein wie eine Erdbeere…Es ist Erdbeerzeit und ich muss zugeben, ich mag sie wirklich gerne, auf dem Kuchen, im Quark, als Tiramisu oder einfach pur… und in diesem Jahr verbinde ich mit den Erdbeeren immer auch ein Bild von "Kirche sein", das ich von Prof. Bernhard Spielberg auf einer Fortbildung "geschenkt" bekam. Ich wurde erinnert, dass die Erdbeere eine sogenannte Scheinfrucht ist, deren Fruchtbringendes, anders als beim Steinobst, nicht in der Mitte ist.
In der Mitte ist bei der Erdbeere immer eine kleine Leerstelle… und doch drumherum etwas sehr Köstliches…
Und anders als beim Steinobst, wie der Pflaume, wo das Fruchtbringende der innere Kern ist und die Hülle drumherum mal mehr oder weniger geschmackvoll ist, trägt die Erdbeere das Fruchtbringende am äußeren Rand ihrer Haut – die kleinen gelbgrünen Stippen sind die Samenkerne. Heißt bei der Erdbeere: Entscheidend ist es am Rand.
Übertragen auf die Kirche - der Samen der Kirche, das was wirklich Frucht bringt, liegt außen am Rande, nicht im vermeintlichen Zentrum...
Das Fruchtbringende unserer Kirche ist an ihren "Rändern": Im Hospiz, der Kita, dem Offenen Ohr, dem Arbeitskreis, der sich um Asylsuchende kümmert - eben da wo Christinnen und Christen Mitmenschen in schwierigen Lebenssituationen zur Seite stehen.
Darum zum heutigen Pfingstfest: allen ein fettes Danke, die ihr Christsein in diesem Sinne zum vollen Geschmack bringen.
Frohmachende und geschmackvolle Pfingsttage!
Ute Gertz, Pastoralreferentin