Pilgerreise ins Hl. Land - Tag 10

In Vorfreude auf einen weiteren sommerlichen Tag und nach einem stärkenden Frühstück machte sich die Pilgergruppe erneut auf den Weg in die Altstadt, um den Weg Jesu, die Via Dolorosa, zu gehen. Überraschender Weise waren kaum Menschen unterwegs. Wo sonst überfülltes, buntes Treiben herrscht bot sich Leere und Stille. Das war sehr angenehm. An der 1. und 2. Station waren die Bocholter Pilgerinnen und Pilger in den Kirchen für sich. An der 6. Station hielt die Gruppe inne, um dort in einer etwas verborgenen Kapelle die Eucharistie zu feiern. Pfarrer van Straelen nahm anhand der biblischen Texte noch einmal Tod und Auferstehung Jesu in Blick. Nach dem Gottesdienst, der sich durch den Gesang der Gruppe auszeichnete, setzte man den Weg auf der Via Dolorosa fort. Die heutige Via Dolorosa erinnert an den Kreuzweg Jesu, Jesus selbst ist diesen Weg aber nie gegangen. Denn in biblischer Zeit waren die Wege und das Bodenniveau deutlich anders. An der "Ecce homo" Station ging die Gruppe in die Tiefe, um sich dies genauer anzuschauen. Die letzten Stationen des Kreuzweges, 10 bis 14, befinden sich in der Grabeskirche. Dort fand der Gang des Kreuzweges seinen Abschluss. Der Vormittag bot noch Zeit. So machte sich die Pilgergruppe auf den Weg zum Zionstor und Zionsberg zur Benediktinerabtei Dormitio. Leider war diese geschlossen. Doch das Grab Davids und der Abendmahlssaal, die in der Nähe liegen, konnten aufgesucht werden. Im Abendmahlssaal kamen neben den Erläuterungen die biblischen Texte über das Abendmahl Jesu, die betende Gemeinde, das Pfingstereignis sowie die Auferstehungserzählung mit dem Apostel Thomas zu Gehör. Alle diese Ereignisse werden mit dem Raum des Abendmahles, dem Obergemach, verbunden.
Danach war die Mittagspause wohl verdient. Bei den armenischen Christen in der Nähe des Österreichischen Hospizes gab es Falafel und anderes. So machte die Pilgergruppe zwei weitere Gänge durch die Altstadt und den Basar. Dadurch hatte so manches Mitglied der Gruppe Gelegenheit noch etwas zu kaufen. Am Jaffator erwartete Hasan, der Busfahrer, die Gruppe, um diese zum Israel Museum zu fahren. Dort erklärte unser Guide Wajih das Modell des antiken Jerusalem, das bis zum jetzigen Standort im Museum zuvor auf dem Dach des Holyland-Hotels zu besichtigen war. Der Blick auf dieses Modell der Jerusalemer Altstadt war noch einmal sehr erhellend, um sich das in den vergangenen Tagen Gehörte besser vorstellen zu können. Zum Abschluss ging es in eine Abteilung des Israel Museums, in der unser Guide antike Begräbniskultur erläuterte. Dann zeigte sich, dass das Tagesprogramm und mehr darüber hinaus nicht nur zum Ende kam, sondern auch der Wissensdurst und die Erlebnislust mehr als gestillt waren. So ging es mit dem Bus zurück zum St. Charles-Hospiz zum Ausruhen oder Packen, da ja am nächsten Tag die Abreise ansteht. Nach dem guten und reichhaltigen Abendessen setzten sich die Pilgerinnen und Pilger wie an den Abenden zuvor zusammen, um im Gespräch das eine oder andere Erlebnis auszutauschen.

(Text: R. van Straelen / Fotos: Pilgergruppe)
Veröffentlicht: 30.03.2023


 


Um Ihnen ein angenehmes Online-Erlebnis zu ermöglichen, setzen wir auf unserer Webseite Cookies ein. Durch das Weitersurfen auf www.liebfrauen.de erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden. Hier erfahren Sie alles zum Datenschutz