Impuls am Abend - Frauenfragen

„wenn eine frau
jesu sinneswandlung
durch ein brotwort
wirkte
warum sollen frauen
dann bei der wandlung
nicht das brotwort
sprechen
 
wenn eine frau
von jesus krüge
voller wein
erbitten konnte
warum sollten frauen
dann über einen
kelch mit wein
nicht auch den
segen sprechen“
 
Diese Fragen stellt der Priester und Autor geistlicher Gedichte Andreas Knapp. Fragen, die einen wirklich nachdenklich machen. Beide Fragen richten den Blick auf die Wandlungsworte über Brot und Wein in der Eucharistiefeier. Beiden Fragen liegt jeweils eine biblische Geschichte zugrunde:
Bei der Frage zum Brotwort ist es folgende:
„Jesus ging in ein Haus, wollte aber, dass niemand davon erfuhr; doch es konnte nicht verborgen bleiben. Eine Frau, deren Tochter von einem unreinen Geist besessen war, hörte von ihm; sie kam sogleich herbei und fiel ihm zu Füßen. Die Frau, von Geburt Syrophönizierin, war eine Heidin. Sie bat ihn, aus ihrer Tochter den Dämon auszutreiben. Da sagte er zu ihr: Lasst zuerst die Kinder satt werden; denn es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den kleinen Hunden vorzuwerfen. Sie erwiderte ihm: Herr! Aber auch die kleinen Hunde unter dem Tisch essen von den Brotkrumen der Kinder. Er antwortete ihr: Weil du das gesagt hast, sage ich dir: Geh nach Hause, der Dämon hat deine Tochter verlassen! Und als sie nach Hause kam, fand sie das Kind auf dem Bett liegen und sah, dass der Dämon es verlassen hatte.“ (Markusevangelium, Kapitel 7, 24-30)
 
Jesus lernt hier von der fremden Frau, dass Gottes heilvolles Handeln nicht nur dem eigenen Volk, dem Jesus angehört, gilt, sondern allen Menschen. Das Wort von den Brotkrumen, das die Frau spricht, bewirkt bei Jesus von Nazareth einen Sinneswandel.
 
Bei der Frage zum Segenswort über den Kelch mit Wein ist es die Erzählung vom Weinwunder auf der Hochzeit zu Kana:
„Am dritten Tag fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt und die Mutter Jesu war dabei. Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen. Als der Wein ausging, sagte die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr. Jesus erwiderte ihr: Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen. Seine Mutter sagte zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut! Es standen dort sechs steinerne Wasserkrüge, wie es der Reinigungssitte der Juden entsprach; jeder fasste ungefähr hundert Liter. Jesus sagte zu den Dienern: Füllt die Krüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis zum Rand. Er sagte zu ihnen: Schöpft jetzt und bringt es dem, der für das Festmahl verantwortlich ist! Sie brachten es ihm. Dieser kostete das Wasser, das zu Wein geworden war. Er wusste nicht, woher der Wein kam; die Diener aber, die das Wasser geschöpft hatten, wussten es. Da ließ er den Bräutigam rufen und sagte zu ihm: Jeder setzt zuerst den guten Wein vor und erst, wenn die Gäste zu viel getrunken haben, den weniger guten. Du jedoch hast den guten Wein bis jetzt aufbewahrt. So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit und seine Jünger glaubten an ihn.“ (Johannesevangelium 2, 1-11)
 
Auf Marias Wort hin zeigt sich Jesus bereit, die Blamage auf der Hochzeitsfeier zu verhindern und für das Brautpaar, Wasser in Wein zu verwandeln. Maria, die Mutter Jesu, bewirkt hier durch ihr Wort ebenso einen Sinneswandel bei ihrem Sohn.
 
Dieses Gedicht „Frauenfragen“ hinterfragt kritisch und zurecht, wieso Frauen nicht auch die Feier der Eucharistie leiten können. Dies meinen
 
Hans Döink und Rafael van Straelen
 
Veröffentlicht: 09.09.2020



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