Impuls am Abend

Viele schmerzt es, dass sie zur Zeit einen Gottesdienst in der Kirche nicht mitfeiern können. Sie vermissen die Gemeinschaft, das Beten und Singen der anderen Mitfeiernden, das Raumerlebnis Kirche, Orgelklang u.v.m. – Letzte Tage sagte mir ein Kollege am Telefon: Wenn mir jemand an Weihnachten gesagt hätte, du feierst in der Fastenzeit die Gottesdienste in einer leeren Kirche, hätte ich den für verrückt erklärt. Doch so ist es zur Zeit. – Da entdeckte jetzt vor kurzem in dem neuen Infoheft des Bistums Münster für Brautpaare auf dem Weg zur kirchlichen Trauung folgenden Text:
„Wo wir mit Freunden zusammenkommen, um mit ihnen zu feiern, da wird Gottesdienst.
Wo wir unserer Freude Ausdruck geben, wo wir singen, danken, loben, da wird Gottesdienst. Wo wir unseren Sorgen Ausdruck geben, wo wir trauern, fragen, suchen, da wird Gottesdienst. Wo wir unserer Hoffnung Ausdruck geben, das unser Leben einen tieferen Sinn hat, da wird Gottesdienst. Wo wir unser eigenes Leben zur Sprache bringen, unser Leben vor Gott hintragen, damit er uns wandle, da wird Gottesdienst.“ – Dieser Text stammt von Pierre Stutz und Thomas Merz-Abt, überschrieben ist er mit „Trauung feiern“. Dies gilt – wie ich meine - nicht nur für Trauungen und zu Hochzeiten, sondern immer, zu jeder Zeit und gerade jetzt. Immer dann, wenn ich meiner Freude, meinen Sorgen, meiner Hoffnung Ausdruck gebe und mein Leben Gott hinhalte; wo und wie auch immer. Gott sieht es und nimmt es wahr, davon bin ich überzeugt. Gottesdienst mal anders.

Ihr Pastor
Rafael van Straelen

Text aus: Pierre Stutz, Thomas Merz-Abt: Trauungen feiern, Ehewerkbuch mit Gottesdienstmodellen; Rex Verlag Luzern; 2. Auflage 2006
Veröffentlicht: 23.03.2020



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