Sonntagsgruß

„Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein!" (Mt 5,22a)
Was treibt – so frage ich mich – Menschen dazu, Morddrohungen - anonym natürlich - gegen andere zu richten? Gegen Verantwortliche unserer Stadt, gegen einen dunkelhäutigen Pfarrer einer Kirchengemeinde in Zorneding, und wer weiß gegen wen noch alles? Per Mail oder per Brief, der dann im Schutze der Nacht in den Briefkasten eingeworfen wird. Ist es Ausdruck eines „Wutbürger-Seins", einer Aggression, die nicht weiß, wie sie sich sonst entladen soll, oder die Spitze eines Eisberges der Unbarmherzigkeit? Und zumindest in Zorneding müssen sich auch andere fragen, ob sie nicht am "Wachsen" dieses Eisberges mitgewirkt haben. Ein seelischer Klimawandel sozusagen?
Jesus hat nicht nur Taten seiner Mitmenschen bewertet- und wenn nötig – auch verurteilt, sondern für ihn war die Einstellung zum Nächsten, zu Gott und seinen Geboten genauso entscheidend.
MISEREOR bedeutet „Ich erbarme mich". Im Jahr der Barmherzigkeit gewinnt dieser MISEREOR-Sonntag vielleicht für uns eine besondere Bedeutung. Vor allem natürlich wegen der Solidarität mit den Menschen in den Entwicklungsländern, für die die Spenden an MISEREOR bestimmt sind. Aber er ist auch eine Anfrage an uns selbst, wo sich unsere Barmherzigkeit im Alltag erweist.
Und damit auch ein Herz, das sich mutig denen entgegen stellt, die „der Schwester, dem Bruder auch nur zürnen!" (s.o.)…nicht nur in „Zorne"ding.
Eine solche „MISEREOR- Einstellung" und einen gesegneten Sonntag wünscht Ihnen ganz herzlich
Klaus Brücks, Pastoralreferent
Veröffentlicht: 11.03.2016


 


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