Diakonenweihe im St.-Paulus-Dom zu Münster

In einem festlichen Gottesdienst hat Münsters Bischof Dr. Felix Genn am 19. April acht junge Männer zu Diakonen geweiht. Dabei legte er ihnen die Hände auf und erinnerte sie – wie auch ihre Familien, Freunde und Wegbegleiter im übervollen St. Paulus-Dom – daran, dass Christsein die Auszeichnung sei, von der Liebe des Herrn getroffen zu sein. Genau diese Liebe Jesu hatten sich die Kandidaten zum Leitwort ihrer Weihe gewählt, nämlich das dem Johannesevangelium entnommene Jesuswort ,Ich habe Euch ein Beispiel gegeben‘.
Der Einsatz für die Schwachen und Armen, für die Ausgegrenzten und Rechtlosen, der in besonderer Weise den Dienst des Diakonen-Amtes ausmacht, bekam gleich zu Beginn des Gottesdienstes einen beklemmend realen Bezug: Bischof Felix bat um Gebet und eine Zeit des Schweigens für die wahrscheinlich 700 Toten bei dem neuen Flüchtlingsdrama im Mittelmeer. „Afrika darf nicht zum vergessenen Kontinent werden“, forderte er die Weltgemeinschaft zu gemeinsamem Handeln auf.
In seiner Predigt wandte sich Genn an die Acht, die ihm Hartmut Niehues – Regens und damit Leiter des Priesterseminars Borromaeum – nach alter Tradition als „würdige Kandidaten“ vorgestellt hatte. „Hinter den neun Worten, die Sie heute in dieser Feier nur sprechen werden – Hier bin ich. Ich bin bereit. Ich verspreche es. – stehen Jahre der Ausbildung, auch des inneren Klarwerdens“. Die Bereitschaft, sich in den Dienst nehmen und sich von Gott senden zu lassen, sei ein Schritt nach dem Vorbild Christi, der sich vom Vater habe in die Welt senden lassen. In seiner Spur sollten die Diakone gehen. Wohl auch deshalb hatten sie ein Bild der Fußwaschung als Symbol für ihre Bereitschaft zu ihrem Dienst an den Menschen gewählt.
Wie im Evangelium berichtet, hätten auch die Jünger angesichts der Begegnung mit dem Auferstanden Zweifel, ja sogar Angst gehabt. Zweifel und Suche seien verständlich, aber das Vertrauen in jenen, der die Macht des Todes gebrochen habe, hätten die Acht eben auch gespürt. „Wie dieses Licht der Auferstehung die Jünger als seine Zeugen damals durchdrungen hat, so gilt auch heute: Seine Liebe trägt das Haltbarkeitsdatum ,ewig‘“, sagte der Bischof.
Joachim Brune aus Liesborn, Ebbo Ebbing aus Rhede, Bernd Egger aus Lüdinghausen, Sebastian Frye aus Schöppingen-Eggerode, Jonas Hagedorn aus Ibbenbüren, Christoph Hendrix aus Issum-Sevelen, Ralf Meyer aus Mettingen und Christoph Schwerhoff aus Gemen erklärten dann ihre Bereitschaft unter anderem zum regelmäßigen Gebetsleben, zur Ehelosigkeit, zur Verkündigung der Heiligen Schrift und besonderem Einsatz für die Notleidenden. Nach diesem Versprechen, dem Handauflegen durch den Bischof in Stille und der anschließenden Bekleidung der Neugeweihten mit Stola und Dalmatik als äußeren Zeichen ihres neuen Amtes endete die Weihe mit einer brüderlichen Umarmung durch den Bischof.
Unter dem Schmunzeln der Beobachter drehte Regens Niehues dann noch einem der Männer das Gewand, das ihm bei der Zeremonie falsch herum angelegt worden war. Vor dem bischöflichen Schluss-Segen sangen die Neugeweihten im Wechsel mit der Gemeinde das Magnifikat, eingeleitet von der Vertonung ihres Leitwortes.
Unter großem Beifall, mit Bannern, Geschenken, Gesang und anderen Überraschungen, wurden die Acht anschließend von ihren Familien, Freunden, ihren Herkunfts- und ihren Praktikumsgemeinden auf dem Domplatz begrüßt und gefeiert. Die außergewöhnliche musikalische Gestaltung des festlichen Gottesdienstes durch Domorganist Thomas Schmitz und die Schola mit Kantorin Jutta Bitsch – zuständig für die musikalische Ausbildung am Priesterseminar –,  Domkantorin Verena Schürmann und Sarah Röttger aus Borken sowie durch die Klarissen-Schwestern war dabei ebenfalls Thema.
Für die neuen Diakone folgt nun das Diakonatsjahr in Pfarreien. An dessen Ende soll die Priesterweihe zu Pfingsten 2016 stehen.
Quelle: kirchensite.de
Veröffentlicht: 21.04.2015



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