Liebfrauen Bocholt zur ökofairen Pfarrei ausgezeichnet

Die katholische Kirchengemeinde Liebfrauen geht konkrete Schritte in Richtung Umwelt- und Klimaschutz. Eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe, bestehend aus Mitgliedern des Seelsorgeteams, des Pfarreirates (PR) und des Kirchenvorstands (KV), arbeitet seit längeren an der Umsetzung eines Projekts zur ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit. Dabei steht die Zusammenarbeit mit weiteren Gruppen, Gremien und Einrichtungen der Gemeinde im Mittelpunkt.

Der Weg zur Veränderung: Erstmals wurde das Thema im Pfarreirat aufgegriffen. Nach einem ersten gemeinsamen Workshop von PR und KV geleitet von Herrn Kamp-Deister vom Bistum Münster, wurde beschlossen, das Projekt in der Gemeinde umzusetzen und zunächst den Einstieg in Level 1 der Zertifizierung anzustreben.

Warum dieses Engagement?
Die Motivation hinter dem Projekt ist klar: Der Mensch hat durch sein Verhalten die Umwelt stark belastet. Die Kirchengemeinde sieht sich in der Verantwortung, durch nachhaltiges Handeln einen positiven Beitrag zu leisten – sei es durch ökologisch verantwortungsvollen Einkauf, die Nachfrage nach fairen Produkten oder durch die Vorbildfunktion in der Gesellschaft.

Partizipativ und praxisnah Die Arbeitsgruppe begleitet und organisiert seit 2024 diverse Maßnahmen. Im Oktober 2024 fanden zwei partizipative Workshops im "World Café"-Format statt – einer mit hauptamtlichen Mitarbeitenden (u.a. Pfarrbüro, Kitas, Küster) und einer mit Ehrenamtlichen (z.B. Chöre, Ortsausschüsse). Die über 120 gesammelten Ideen fließen nun in die weitere Planung ein und Maßnahmen werden weiter konkretisiert.

Erste Erfolge bereits sichtbar Schon jetzt hat die Gemeinde greifbare Erfolge erzielt:
  • Seit dem 01.01.2024 bezieht Liebfrauen 100 % Ökostrom aus Wasserkraft der Bocholter Stadtwerke.
  • Getränke im Pfarrbüro und Pfarrsaal werden ausschließlich in Mehrweg-Glasflaschen von regionalen, nicht-konzerngebundenen Anbietern bereitgestellt.
  • Die Pfarrnachrichten miteinander erscheinen nur noch auf Umweltpapier – eine Einsparung von rund 60.000 Blatt Frischfaserpapier jährlich.
  • Die kirchlichen Einrichtungen der Gemeinde beziehen Reinigungsmittel über einen lokalen Anbieter, in größeren Gebinden.
  • Der Energieverbrauch der Liebfrauenkirche konnte bereits nachhaltig gesenkt werden.
  • In mehreren Räumen der Pfarrei wird die Heizung jetzt bedarfsorientiert betrieben. Der digitale Belegungskalender der Räume wird dazu automatisiert genutzt. Weitere Räume sind in Planung.
  • Ein mechanischer Grablichtautomat wurde auf dem Friedhof in Barlo installiert. Die ökologischen Kerzen aus Rapswachs von Menschen mit Handicap hergestellt und der Automat von den Werkstätten "Büngern Technik" gewartet und befüllt.
  • Seit vielen Jahren wird die Aktion Stadtradeln durch die Pfarrei Liebfrauen in Bocholt unterstützt.

Ein starkes Zeichen für die Zukunft Mit diesem Projekt zeigt die Gemeinde Liebfrauen, dass Kirche aktiv und glaubwürdig zur Bewahrung der Schöpfung beitragen kann – verantwortungsvoll, transparent und gemeinsam mit allen Beteiligten.

Bildunterschrift: Die Gruppe "Ökofaire Pfarrei" v.l.n.r: Peter Möllmann, Theresia Iding, Klaus Brücks, Ansgar Pappenheim, Markus Leson. Es fehlt Birgit Kumpmann
Veröffentlicht: 16.10.2025



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