
Sonntagsgruß
Liebe Leserinnen und Leser,alle Ereignisse von 1945 jähren sich 2025 zum 80. Mal. Die Befreiung der Überlebenden im KZ Auschwitz am vergangenen Montag, die Bombardierungen Dresdens und auch Bocholts, das Ende des II. Weltkrieges in Europa und Asien, die Gründung der Vereinten Nationen, um nur einige zu nennen.
In den letzten Kriegsmonaten ermordete das Nazi-Regime noch eine Reihe von Frauen und Männern des Widerstandes gegen Hitler, darunter Dietrich und Klaus Bonhoeffer, Carl Goerdeler und James Graf von Moltke. Zu ihnen zählt auch der Jesuitenpater Alfred Delp, der nach einem "Prozess" durch den Volksgerichtshof zum Tode verurteilt wurde. Maßgebend für dieses Urteil waren seine Mitgliedschaft zum Orden der Jesuiten (SJ) und sein kritisch-soziales Engagement sowie seine Mitwirkung im "Kreisauer Kreis", dessen Mitglieder sich Gedanken über eine Zukunft Deutschlands nach dem Krieg gemacht haben.
Am 2.2.1945 wurde das Todesurteil in der Berliner Haftanstalt Plötzensee vollstreckt. Auf dem Weg zum Galgen sagte Alfred Delp zum Gefängnispfarrer, der ihn auf diesem letzten Weg begleitete: "In wenigen Augenblicken weiß ich mehr als Sie." Sein Todestag an diesem Sonntag wird mich an ihn erinnern, gerade dann, wenn ich den Blasius-Segen spenden werde. "Die Welt ist Gottes so voll. Aus allen Poren der Dinge quillt er gleichsam uns entgegen.", so ein anderes Zitat von Alfred Delp aus seiner Zeit im Gefängnis. Wer in solch dunklen Zeiten wie damals seinen Glauben an einen lebendigen Gott so ausdrücken konnte, der hat ein Andenken verdient, finde ich.
Ihnen allen einen gesegneten Sonntag, an dem wir das Fest der Darstellung des Herrn ("Maria Lichtmess") feiern.
Ihr Klaus Brücks
Pastoralreferent