Sonntagsgruß

Liebe Gemeinde!

Da kann ich jahrelang immer wieder die gleichen Dinge hören, lesen oder sehen und in einem Moment nehme ich eines davon zum ersten Mal bewusst wahr. Vielleicht geht es Ihnen manchmal auch so. So ging es mir letzte Woche beim Morgengebet. Da betete ich einen Vers, der mich aufhorchen ließ. Obwohl ich ihn schon seit Jahrzehnten gebetet haben muss, hat er mich dieses Mal innerlich angesprochen: "Feiert Tage der Freude!"
"Feiert Tage der Freude!" – Ein Aufruf, sich zu freuen und zu feiern. Ein Wort, das zur Osterzeit gehört. Die Botschaft von der Auferweckung Jesu vom Tod soll den Menschen mit Freude erfüllen und zum Feiern bewegen.
"In aller Welt ist Freud und Fried…" – so heißt es in einem österlichen Kirchenlied. "Pustekuchen! Von wegen!" möchte man einwenden angesichts der vielen Kriege und Konflikte in der Welt. Das ist die Spannung, in der wir leben: Auf der einen Seite sagt der österliche Glaube, dass dem Dunkel, dem Bösen, dem Tod die Macht genommen wurde durch die Auferstehung Jesu. Und mit seiner Auferstehung Christus neues Leben erwirkt hat und neue Schöpfung ist. Auf der anderen Seite zeigt der realistische Blick in unsere Welt, dass sich dies noch nicht für alles Leben erfüllt hat, sondern noch aussteht.
"Feiert Tage der Freude!" Es gilt, die Osterbotschaft mit Freude zu feiern, da daraus dem Menschen Kraft und Hoffnung für das Leben in dieser Welt zuwächst.
"Feiert Tage der Freude!" In diesen Wochen feiern viele Kinder ihre Erstkommunion. An diesem Sonntag feiern die orthodoxen Christen ihr Osterfest. Ihnen bleibt im ökumenischen Sinne zu wünschen: "Feiert Tage der Freude!"
So wünsche ich Ihnen und Euch allen einen erholsamen und guten Sonntag. Feiert ihn als einen Tag der Freude!

Ihr Pastor
Rafael van Straelen