Sonntagsgruß
Liebe Leserinnen und Leser,seitdem ich einen Hund habe, bin ich ziemlich oft im Wald unterwegs, zu unterschiedlichen Tageszeiten und bei jedem Wetter. Und ich muss sagen: ich liebe den Wald im Herbst. Der Boden, der Geruch, die ganze Atmosphäre. Die Farben der Blätter, die sich verändern von grün über rot und gelb bis braun. Es kann sogar regnen, und ich finde es schön. Also, meistens.
Es dauert aber nicht mehr lange, dann ist der Wald kahl und das Bunte von Grau-braun abgelöst, es wird kalt und dunkel. Diese Veränderung löst auch was in mir aus. Der Wald macht mir bewusst, dass das Leben endet – eben nicht nur im Wald. Passend dazu ist der November der Monat, an dem viel an die Toten gedacht wird, von Allerheiligen über Allerseelen bis zum Volkstrauertag an diesem Sonntag. Und auch ganz persönlich kommen in mir die Erinnerungen an verstorbene Menschen, die ein fester Teil meines Lebens waren, im November häufiger und intensiver auf. Liebevolle Erinnerungen, aber auch Traurigkeit und das Gefühl von Verlust nehmen sich Raum – und das darf sein. Weiß ich doch, dass ich auch im Frühling weiter durch den Wald gehe, und er dann mit dem aufblühenden Leben den zweiten Teil der Geschichte erzählt: Der Wald, das Leben wird auch wieder blühen.
Ich wünsche Ihnen und Euch einen gesegneten Sonntag.
Sonja Stratmann