
Impuls am Abend - In Memoriam George Floyd
Gestern fand die Beisetzung von George Floyd in Houston statt. Der farbige Amerikaner war vor zwei Wochen durch die Gewalt eines weißen Polizisten zu Tode gekommen. Dieser hatte sich 8 Minuten und 46 Sekunden mit dem Knie auf seinen Hals gedrückt. Infolge dessen starb George Floyd. Ein schreckliches Verbrechen, das in den USA und in vielen anderen Ländern das Thema Rassismus zur Debatte gebracht hat. Viele farbige, aber auch weiße Menschen gehen seitdem auf die Straße und demonstrieren gegen Rassismus. Die Ungleichbehandlung und Diskriminierung aufgrund der Hautfarbe sind leider immer noch eine gesellschaftliche Tatsache und noch lange nicht überwunden. Viele haben die Hoffnung, dass nun eine Wende in die Behandlung dieses Thema einkehren möge. Es bleibt wirklich zu hoffen.Die aktuelle Rassismus-Debatte erinnert mich an den Kinofilm „Green Book“, den ich mir im letzten Jahr angeschaut habe. Er handelt von einem erfolgreichen farbigen Musiker in den 60er Jahren in ne USA auf Tournee geht. Was ihn auf der Tournee einschränkt ist die Tatsache, dass er nur Unterkünfte zum Übernachten aufsuchen darf, die für Farbige vorgesehen sind. Diese sind in einem so genannten grünen Buch (Green Book) verzeichnet. In „weißen“ Hotels ist er nicht gern gesehen, obwohl seine Musik auch von weißen Amerikanern bejubelt wird. – Und ich erinnere mich an Martin Luther King und dessen berühmte Rede „I have a dream“.
Ich erlebe, dass wieder einmal – wie so oft – ein Menschheitsproblem über Generationen hinweg nicht gelöst worden und darum leider immer noch aktuell ist. In der alten Gebet- und Gesangbuchausgabe GOTTESLOB (1974) stand ein Gebet der Vereinten Nationen. Es steht auch im aktuellen Gotteslob (Nr. 20,1). Mit diesem Gebet bin ich in der Kindheit aufgewachsen. Es ist mir vertraut. Dieses Gebet habe ich in den letzten Tagen wieder öfter gebetet. Ein Gebet, mit dem ich den Tag, an dem George Floyd beigesetzt wurde, beendet habe. In der Hoffnung, dass sich der Traum von Martin Luther King wirklich bald erfüllen möge, und jede und jeder das ihre oder seine dazu beitrage…
„Herr, unsere Erde ist ein kleines Gestirn im großen Weltall.
An uns liegt es, daraus einen Planeten zu machen,
dessen Geschöpfe nicht von Kriegen gepeinigt werden,
nicht von Hunger und Furcht gequält,
nicht zerrissen in sinnlose Trennung nach Rasse,
Hautfarbe oder Weltanschauung.
Gib uns den Mut und die Voraussicht,
schon heute mit diesem Werk zu beginnen,
damit unsere Kinder und Kindeskinder einst mit Stolz
den Namen Mensch tragen.“
Ihr
Rafael van Straelen