Sonntagsgruß
Moin, Moin!In der letzten Woche bin ich in meiner Heimat Cloppenburg gewesen, um einer in Nordwestdeutschland wichtigen Tradition nachzukommen – dem Kilmerstuten. Dieser meterlange Stuten wird nach der Geburt von Freunden dem glücklichen Elternpaar vorbeigebracht. Der Weg zum Elternhaus hin ist mit allerlei Traditionen verbunden, sodass es auch etwas dauert bis man spät abends „erschöpft“ ankommt. Der Begriff Kilmer bezieht sich auf die Zeit nach der Geburt eines Kindes. Ursprünglich war er dafür gedacht, die Mutter im Wochenbett zu unterstützen, ihr in der Nahrungsbeschaffung Hilfe zu geben und die Nachbarschaft zu pflegen. Und deswegen kommt man mit einem großen Stuten vorbei, um zu zeigen, dass man die neue Familie unterstützen will und zusammenhält, trotz der neuen Lebenssituation der Eltern.
Immer wieder gibt es Veränderungen im Leben – zum Guten, aber auch zum Schlechten hin. Wie gut fühlt es sich dann an, wenn Freunde zu einem kommen und zu einem halten.
Christen sollen solche Kumpanen sein. „Cum“ heißt „mit“ und „pane“ heißt Brot. Kumpanen sind die, die miteinander Brot essen, die Gemeinschaft haben am selben Brot. Wir haben Gemeinschaft an dem einen Brot Jesu Christi, dass uns zusammenhält. Das feiern wir jeden Sonntag. Christen zeichnen sich also nicht nur durch Traditionen aus, sondern besonders dadurch, dass Jesus Christ ihr Mittelpunkt ist. Jeder ist eingeladen unser Kumpane zu werden. Kumpanen zeigen ihren Zusammenhalt und ihre Gastfreundschaft.
Deswegen überlebt der Kilmerstuten auch nie den Abend. Kommt man am Ziel an, wird er mit Butter, Käse oder Wurst gemeinsam verzehrt und dazu gibt es natürlich eine schöne Tasse Tee.
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Ihr Kumpane,
Lukas Hermes, Kaplan
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