Kreuzweg Liebfrauenkirche - 1. Station

1. Station: Nach dem letzten Abendmahl

(L): Ein leerer, verlassener Raum. Ein Tisch. Eben noch hat sich Jesus mit seinen Jüngern zur Feier des Paschamahles, eines Festmahles, um diesen Tisch versammelt. Jetzt sind alle „auf und davon“. Was bleibt zurück? Eine merkwürdige Stille beherrscht diese Momentaufnahme. Ruhe vor dem Sturm? Man sieht nur einen Teil des Raumes, der zur einen Seite von einer Wand begrenzt, zur anderen jedoch offen, unabgeschlossen ist. Offen sind in diesem Moment viele Fragen: was ist an diesem Ort eigentlich geschehen? Das Letzte Abendmahl – das letzte? Ist das das Ende einer Geschichte? Oder fängt sie hier erst an?

(V): Immer dann, wenn wir Eucharistie feiern, erinnern wir uns dankbar an die Feier des Letzten Abendmahles Jesu mit seinen Jüngern. Sein ganzes Leben hat Jesus anderen Menschen geschenkt und war im Vertrauen auf Gottes Nähe für sie da. Diese liebevolle Hingabe prägte auch sein letztes Zusammensein mit seinen Freunden. In der Feier der Eucharistie geht es nicht um eine schöne Erinnerung, sondern um Gedächtnis, das Auswirkungen für die Gegenwart hat. Jesus verbindet das Teilen von Brot und Wein mit einem Auftrag: „Tut dies zu meinem Gedächtnis!“ (Lk 22,19). Seid so für die Menschen da, wie ich es euch gezeigt habe! Welche Bedeutung hat dieser Auftrag in meinem Leben? Bin ich für andere da – oder verschwinde ich lieber von der „Bildfläche“? Lasse ich Gottes Geschichte mit uns Menschen abbrechen und leer bleiben, oder werde ich selbst ein Teil von ihr?

(L): „Als die Stunde gekommen war, begab er sich mit den Aposteln zu Tisch. Und er sagte zu ihnen: Ich habe mich sehr danach gesehnt, vor meinem Leiden dieses Paschamahl mit euch zu essen. Denn ich sage euch: Ich werde es nicht mehr essen, bis das Mahl seine Erfüllung findet im Reich Gottes. Und er nahm den Kelch, sprach das Dankgebet und sagte: Nehmt den Wein, und verteilt ihn untereinander! Denn ich sage euch: von nun an werde ich nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken, bis das Reich Gottes kommt. Und er nahm das Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und reichte es ihnen mit den Worten: Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis! Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sagte: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird.“ (Lk 22,14-20)

(V): Herr Jesus Christus, du bist das Brot des Lebens. Wie du deinen Jüngern in den Zeichen von Brot und Wein deine bleibende Gegenwart zugesagt hast, bist du auch heute unter uns.

(A): Öffne uns für deine Gegenwart und stärke uns, wenn wir gemeinsam Mahl feiern. Gib uns die Kraft, Deine Botschaft in dieser Welt zu bezeugen und füreinander das zu tun, was du uns aufgetragen hast. Amen.

 

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