Sonntagsgruß

Liebe Leserinnen und Leser!

In der Woche vor dem 1. Advent war ich für einige Tage Gast in einem Kloster am Stadtrand von Osnabrück zu Exerzitien, also geistlichen Übungen. Auf diese Tage und die Stille freue ich mich immer sehr. Aber es ist gar nicht so einfach, aus der Geschäftigkeit des Alltags in die Stille hineinzufinden. Plötzlich fehlen gewohnte und alltägliche Rituale. Keine Tageszeitung, keine Nachrichten, keine Unterhaltung zwischen Tür und Angel, kein Radio, kein Fernsehen und kein Rundflug durch das Internet. Stattdessen ein Gespräch am Tag mit der geistlichen Begleitung und Texte aus der Bibel oder von geistlichen Schriftstellern zur Betrachtung. Meistens staune ich darüber, wie tief ein geistliches Wort in die Seele sinken kann, wenn sie nicht von allzu viel Alltäglichem abgelenkt wird.
In diesem Jahr hat mich besonders ein Wort von P. Péter Mustó begleitet, das gut in die Adventszeit passt: "Die Erlösung bewirkt nicht der Mensch, sondern Gott. Der Mensch kann nur still warten, wachsam und bereit. Worauf wir achten, das wird in uns stärker. " Menschen warten nicht besonders gern. Warten macht ungeduldig. Wenn ich aber das Wort von P. Mustó ernstnehme, macht warten auch das stark, was ich erwarte. Worauf wartest du?

Ihr Kaplan
Christian Fechtenkötter
Veröffentlicht: 06.12.2024


 


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