Weihnachtsgruß

Liebe Gemeinde und Gäste!

Die staunenden und glänzenden Augen der Kinder:
Ich erlebe sie beim Martinszug beim heiligen Mann auf dem Pferd, beim Besuch des Nikolaus und wenn sich zu Weihnachten das Zimmer mit Christbaum, Krippe und Geschenken öffnet.
Glauben beginnt mit Staunen. Daran erinnerte vor Jahren der Schriftsteller Navid Kermani mit seinem Buch „Ungläubiges Staunen“.
Zu Weihnachten wird vielfach die Kindheitsgeschichte Jesu zu Gehör gebracht, ob gelesen oder erzählt wie in unseren Gottesdiensten, ob inszeniert wie bei den Krippenspielen der Kinder oder gesungen wie im Weihnachtsoratorium, das im Konzert erklingt.
In der biblischen Überlieferung zeigt sich immer wieder folgender Aspekt: In einem täglichen Tun tritt ein Bote Gottes (Engel) an den Menschen heran, um eine Botschaft zu übermitteln. Der Mensch erschrickt ob der plötzlich so spürbaren Nähe Gottes und dessen Gegenwart und Wirken in seinem Leben. Es ist ein Erschaudern vor der Gegenwart Gottes und zugleich ein Staunen. Das erste Wort, das der Bote Gottes an den Menschen richtet, ist: „Fürchte dich nicht!“ – So ist es bei Zacharias, der im Tempel seinen Dienst tut, und die Botschaft vernimmt, dass seine Frau Elisabeth schwanger und einen Sohn bekommen wird. Dieser wird der spätere Täufer Johannes sein. „Fürchte dich nicht!“ – So ist es bei Maria, als sie erfährt, dass Gottes Geist mit ihr ist und sie ein Kind zur Welt bringen wird, das man den Sohn Gottes nennen wird, den Immanuel (Gott mit uns). „Fürchte dich nicht!“ - So ist es bei Josef, dem Mann Marias, der im Traum die Weisung des Engels vernimmt, bei Maria zu bleiben. „Fürchtet euch nicht!“ – So ist es auch bei den Hirten des Nachts auf den Feldern bei Betlehem. Der Engel Gottes nimmt ihnen Angst und Furcht. Denn die gute Nachricht, dass der Retter geboren ist, soll sie mit Freude erfüllen.
Dieses „Fürchte dich nicht!“ durchzieht das ganze Evangelium. Der Fischer Simon
Petrus hört es von Jesus bei seiner Berufung zum Menschenfischer. Die Frauen am
Ostermorgen vernehmen es von dem Engel, den sie am offenen Grab antreffen.
Fürchtet euch nicht!“
Es gibt viele Dinge in der gegenwärtigen Weltlage und im aktuellen Zeitgeschehen,
die einem Angst und Furcht bereiten mögen. In dieser Lebenssituation hören wir die Botschaft der Weihnacht „Fürchte dich nicht!“ – Ich wünsche Ihnen und Euch staunende Augen und ein freudiges Herz über das Geheimnis der Weihnacht, über die Geburt Jesu Christi, über Gottes Dasein mitten unter uns.

Im Namen des Pastoralteams und persönlich wünsche ich Ihnen und Euch allen ein friedliches und gesegnetes Weihnachtsfest, schöne Festtage und frohmachende Begegnungen!

Ihr Pastor
Rafael van Straelen
Veröffentlicht: 23.12.2022



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