Sonntagsgruß

Liebe Gemeinde, Barmherzigkeit? Ein Begriff, den wohl in unserer Gegend fast jeder kennt. Aber Verwendung findet er fast ausschließlich im kirchlichen Kontext. Vielleicht ja auch sinnvoll, denn Barmherzigkeit ist ja vor allem ein Begriff, um etwas Wesentliches über Gott auszusagen: ER, der Barmherzige. Zwei Gleichnisse, die wohl zu den bekanntesten Geschichten des neuen Testamentes zählen, geben auch eine ganz bildliche Vorstellung, wie wir uns den barmherzigen Gott vorstellen können: die Gleichnisse vom barmherzigen Samariter und vom barmherzigen Vater (beides im Lukasevangelium zu finden und damit in diesem Lesejahr „an der Reihe“).
Das heilige Jahr der Barmherzigkeit hat Papst Franziskus aufgerufen und am 8. Dezember wird er es offiziell beginnen und die Heilige Pforte im Petersdom öffnen. Aber was haben wir damit zu tun? Dieses außerordentliche Heilige Jahr ist eine Einladung an uns alle, über die Barmherzigkeit Gottes neu nachzudenken und in der Welt Zeugnis für diese zu geben. Deshalb hebt unser Papst zwei Aspekte hervor. Zum ersten möchte er die Armen und an den Rand gedrängten in den Mittelpunkt rücken, um so die Barmherzigkeit Gottes ganz konkret sichtbar werden zu lassen. In unserem Bistum hat deshalb unser Bischof Felix entschieden, dass einer der vier Heiligen Pforten die Tür der Gasthauskirche in Recklinghausen sein wird, einer wichtigen caritativen Einrichtung in der Ruhrgebietsstadt, die tagtäglich von vielen Armen und Obdachlosen in der Hoffnung auf Hilfe und Unterstützung benutzt wird. Wo können wir in unserer Pfarrei diese Barmherzigkeit für die Armen ganz Hautnah erleben? Vieles wäre da zu nennen und dieses Jahr bietet die Chance, vielleicht auch noch auf ganz andere Ideen zu kommen.
Ein zweiter Aspekt, den Papst Franziskus als für ihn ganz wichtig bezeichnet, ist die Beichte als der Ort, an der jeder für sein Leben spüren kann, dass Gott der Barmherzige ist. Damit legt er den Fokus auf einen Bereich, der für viele Christen eher fremd geworden ist. Wir in Liebfrauen möchten deshalb auch diesem Sakrament wieder die nötige Präsenz geben und merken, dass dies auch gewünscht ist, denn es kommt in letzter Zeit häufiger vor, dass die Beichtzeit nicht ausreicht aufgrund der Anzahl der Gläubigen. Deshalb haben wir ab sofort die Beichtzeit verdoppelt und es steht jeden Samstag von 9 bis 10 Uhr in der Liebfrauenkirche ein Priester zu Verfügung (und natürlich auch weiterhin nach Absprache bzw. zu besonderen Zeiten vor den Feiertagen).
Barmherzigkeit! Herzliche Einladung, ein Jahr lang auf die Suche zu gehen, wo wir diese spüren können und weitergeben möchten.
Einen schönen Sonntag wünscht Ihnen Kaplan Marco Klein
Veröffentlicht: 04.12.2015



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