Sonntagsgruß
Wenn im Oktober zum Rosenkranz-Gebet eingeladen wird, rücken damit auch manche Gebete und Formulierungen wieder in den Fokus der Aufmerksamkeit. Wenn es in den sogenannten „freudenreichen Geheimnissen" heißt: „den Du, o Jungfrau" im Tempel aufgeopfert hast", dann ist das Schlucken schon spürbar, was das für einen selbst bedeuten kann. – „Mein Kind soll ich Gott opfern? Was ist denn das für ein Gott? Und sind mit Jesus nicht alle Opfer abgeschafft?" ‚Opfern‘ heißt anders übersetzt: aus Liebe geben – nicht weil man muss, sondern weil man schenken möchte. Und so (wie in der Taufe unsere Kinder nicht unser Besitz bleiben, sondern Gottes Kinder werden sollen) gibt Maria das Liebste, was sie hat, Gott: ihren Sohn. Wie schwer das manchem fallen kann, erfahren wir im heutigen Sonntagsevangelium: „Eines fehlt dir noch: Geh, verkaufe, was du hast, gib das Geld den Armen, … dann komm und folge mir nach!" Blutige Opfer verlangt Gott also nicht, denn er selbst ist ja das Leben. Aber die Frage bleibt: „Gebe ich nur da, wo ich muss?" – Wir dürfen in der Aufgabe des Teilens also unser Leben lang wachsen – und in der Feier des Gottesdienstes und in der Begegnung mit unserem Nächsten spüren: Gott teilt schon lange, mit dir und mir und mit uns allen! Einen gesegneten Sonntag und eine gute Woche wünscht Ihnen Pfarrer Ulrich Kroppmann.