
BBV-Artikel Jubiläumsfeier mit Bischof Genn
Dass am Freitagabend noch Arien Chens Komödie „Das perfekte Dreieck“ im Stadtheater aufgeführt wird und am Samstag „Tag der Arbeit“ ist - also ein Feiertag, an dem im Rathaus nicht gearbeitet wird - stellte für den siebenköpfigen Jubiläumsausschuss ein besonderes Problem dar. Denn so kann die Liebfrauengemeinde erst am Sonntagmorgen um 6.30 Uhr in den Theatersaal, berichtet Dechant Klaus Winterkamp. In weniger als zwei Stunden müssen dann die Floristen und Helfer aus der Kirchengemeinde die Blumengestecke auf die Tische im Foyer des Rathauses stellen, den Theatersaal dekorieren, die Fahne anbringen, das Pult aufstellen sowie die Lampen richtig ausrichten und die Akustik überprüfen.
„Weil wir das vorher nicht ausprobieren konnten, hat unser Zivi Christoph Venderbusch den Theatersaal maßstabsgetreu am Computer nachgebaut und per Simulation geguckt, wo das Pult am besten steht“, sagt Winterkamp. Auch die übrigen Standorte seien so getestet worden.
Bevor es in den Saal geht, gibt es nach dem Pontifikalamt jedoch zunächst einmal einen Sektempfang mit Canapés im Foyer des Rathauses. „Danach wird uns im Theatersaal der Marsch geblasen“, sagt Winterkamp. Ein Blasquintett der Musikschule spiele, Jutta Rademacher werde die Gäste im Namen des Pfarrgemeinderats begrüßen und Prälat Professor Hermann Josef Pottmeyer den Festvortrag halten. „Wird der Menschensohn, wenn er kommt, auf der Erde noch Glauben vorfinden?“, lautet sein Thema. „Er will das mit der Geschichte der Kirche koppeln“, sagt Winterkamp. Grundsätzlich gehe es um die Frage, wie sich Glaube entwickeln könne.
Neben Bürgermeister Peter Nebelo, Kreisdechant Wilfried Theising und Landrat Kai Zwicker werde auch Pfarrer Axel Gehrmann von der Christuskirche ein Grußwort sprechen, denn die ökumenische Verbindung zu dieser evangelischen Gemeinde existiere bereits 60 Jahre. Auch das Presbyterium der Christuskirche sei da, ebenso wie Vertreter der Bocholter Gemeinde der „Türkisch-islamischen Union der Anstalt für Religion“ (Ditib).
Nach dem Festakt gebe es zur Stärkung eine kräftige Rindfleischsuppe, eine Spargelcremesuppe sowie Brötchen und zum Nachtisch Herrencreme. Der Bischof, der extra Zeit mitbringe, wolle sich bei dieser Gelegenheit „alles genau anschauen“, sprich: viele Gespräche führen, kündigt Winterkamp an. Damit er für die Eintragung ins goldene Buch der Stadt Bocholt nicht extra zum Historischen Rathaus laufen müsse, habe die Stadt eine Ausnahme gemacht: Sie bringe das Buch extra für Genn ins neue Rathaus. „So können alle bleiben.“