Impuls am Abend - Wo arbeitet Gott zur Zeit?

Dazu eine kleine erzählte Geschichte, wie sie in den vergangenen Tagen auf einer Pfadfinder-Seite bei Facebook zu lesen war:

Pfadfinder verschiedener Altersstufen, ein Wölfling, ein Jungpfadfinder, ein Pfadfinder und ein Rover sitzen währen der Corona-Krise im vorgeschriebenen Abstand am Lagerfeuer. Während der Wölfling mit seinem geschnitzten Stock im Feuer stochert und kokelt, der Jungpfadfinder immer wieder gewissenhaft Holz nachlegt, der Pfadfinder mit Moos, Tannenzapfen und Blättern das Feuer zum Qualmen bringt, genießt der Rover einfach nur sein kühles Getränk und blickt in die Flammen. Da kommt der liebe Gott vorbei und setzt sich zwischen den Wölfling und Rover und schaut ebenfalls ins Feuer. Er sieht entspannt aus und räkelt sich dem Feuer entgegen. Niemand der fünf spricht. Minuten vergehen. Sie genießen einfach nur die Situation. Dennoch werden sie neugierig. Was macht Gott wohl hier? Als erster traut sich der Wölfling zu fragen:“ Du, lieber Gott, was machst Du hier bei uns?“. Gott schaut dem Wölfling in die Augen, dann schweift sein Blick über die anderen drei. Er blickt wieder ins Feuer und sagt leise: “Homeoffice, mein Lieber, ich mache Homeoffice.“ (Autor: Stefan Kiener)

Wenn wir in diesen Corona-Tagen weniger im Kirchraum zusammenkommen (können), dann darf man wirklich die Frage stellen, ist denn Gott auch ‚auf Kurzarbeit‘ – oder wo arbeitet er eigentlich?
Die Geschichte gibt (in bester Pfadfinder-Überzeugung) eine schöne Antwort: Er ist auch in der Schöpfung – und besonders im Miteinander zu finden. Sein ‚Home-Office‘ ist unsere Welt und unser Leben! Bei den Pfadfindern heißt es dazu unter der Überschrift 
„Die Gemeinschaft am Lagerfeuer:
•    Feuer lockt an und lässt Gemeinschaft entstehen
•    Gott ist wie faszinierendes Feuer
•    Ein Lagerfeuer lädt ein zu Offenheit und Weite
•    Rituale stiften Gemeinschaft und öffnen Räume
•    Feuer muss gehütet und gepflegt werden
•    Feuer steckt an“

Halten sie heute Abend doch einmal kurz inne – und laden Gott an ihr Lagerfeuer ein.
Für den einen hat dieses Lagerfeuer womöglich die Gestalt einer eine kurzen Gebetszeit, für andere die einer Mahlzeit mit anderen Menschen oder noch wieder anders in einem längeren Gespräch miteinander. Und wundern sie sich dann nicht, wenn es warm wird, und auch in der Dunkelheit hell – und Gott sein Home-Office betritt!!

Ihr Pastor
Ulrich Kroppmann 
Veröffentlicht: 16.05.2020



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