Zukunft der Herz Jesu-Kirche - Aufgabe und Umnutzung als stationäres Hospiz

Im nächsten Jahr wird die Herz-Jesu-Kirche als Gottesdienstort aufgegeben.
Anstelle der Herz-Jesu-Kirche soll ein stationäres Hospiz entstehen, ein Haus, in dem Menschen in der letzten Phase ihres Lebens begleitet werden.

Diese Entscheidung ist nach einem langen und ausführlichen Beratungsprozess im Kirchenvorstand erfolgt. Bischof Dr. Felix Genn hat nach Anhörung der entsprechenden Gremien im Bistum und in unserer Pfarrei entschieden, dass die Herz-Jesu-Kirche als Gottesdienstort / als Kirche aufgegeben wird. Das nennt man mit dem Fachbegriff „Profanierung“.

Das Thema Kirchenschließung mag überraschen, ist aber nicht ganz neu:
Seit dem Zusammengehen der ehemaligen Kirchengemeinden zur größeren Pfarrei Liebfrauen ist in vielen Gesprächen in Kreisen, Gruppen und Gremien darüber gesprochen worden, wie lange wir die vielen Kirchen in unserer Pfarrei noch beibehalten können und wollen. Sehr deutlich wurde dies im Prozess der Entwicklung des Zukunftsbildes, unseres Pastoralplans, und nach dem Dazukommen der Gemeinde St. Paul geäußert.

In unserem Zukunftsbild haben wir bezüglich der Kirchengebäude geschrieben:
„Als größere Pfarrei nach einem Fusionsprozess verfügen wir über eine große Anzahl von Gebäuden. Wir wissen, dass wir auf Dauer nicht alle Gebäude mit dem gewohnten pastoralen Leben füllen können. […] Uns ist klar, dass dies zum einen die Aufgabe von kirchlicher Nutzung mancher Gebäude und / oder deren Umwidmung bedeuten kann.“

Anlass für die Aufgabe der Herz-Jesu-Kirche als Kirchenraum ist die Anfrage und das Angebot der möglichen Nachnutzung: Die OMEGA Hospiz-Stiftung Bocholt möchte hier zusammen mit der Bischöflichen Stiftung Haus Hall ein stationäres Hospiz errichten. Das heißt: Aus oder anstelle der Herz-Jesu-Kirche soll ein Haus errichtet werden, in dem Menschen in der letzten Phase ihres Lebens gut leben können unter guter fachlicher Begleitung, Betreuung und Pflege. Die Begleitung Sterbender ist ein zutiefst christlicher Dienst. Auch wenn wir in der Herz-Jesu-Kirche – vermutlich ab Herbst nächsten Jahres – keine Gemeindegottesdienste mehr feiern, bleibt doch eine christliche Nutzung im Sinne der Botschaft Jesu. Von der Entscheidung über die Aufgabe der Herz-Jesu-Kirche sind der Kindergarten und das Pfarrheim Herz-Jesu ausdrücklich nicht betroffen.

Für den Standort des Hospizes anstelle der Herz-Jesu-Kirche spricht die Lage in einem Wohngebiet, die Nähe zum Agneshospital mit der Palliativ-Station sowie die Nähe von Schule, Kindergarten und Pfarrheim in unmittelbarer Nachbarschaft.
Sicher stellen sich jetzt viele Fragen: Was ist mit den Schulgottesdiensten? Was ist mit der monatlichen kfd-Messe, dem Messgesang des Kirchenchores? Alle diese Fragen werden wir in der nächsten Zeit mit den betreffenden Personen besprechen.

Die Herz-Jesu-Kirche wird – so erste Überlegungen – vermutlich Ende September 2019 aufgegeben und geschlossen. Mit dem Ortsausschuss Herz-Jesu und dem Pfarreirat werden wir in den nächsten Monaten überlegen, wie wir den Abschied von der Herz-Jesu Kirche gut gestalten können.
Dies ist ohne Frage eine traurige Nachricht für uns alle in der Pfarrei Liebfrauen. Denn die Aufgabe einer Kirche ist schmerzlich und zeigt, wie sehr sich gewohntes kirchliches Leben verändert, wie z. B. die Zahl der Mitfeiernden im Gottesdienst. Gerade für die Gemeindemitglieder, die sich der Herz-Jesu-Kirche besonders verbunden fühlen und sie als ihre Kirche ansehen, ist dies sehr schmerzlich und traurig. Das hier jedoch ein Hospiz für sterbende Menschen entstehen soll, stimmt uns im Kirchenvorstand zuversichtlich, eine sehr geeignete Nachnutzung in Aussicht zu haben, die die christliche Botschaft auf andere Weise verkündet, nämlich im karitativen Dienst an den Nächsten.

Dies wurde am vergangenen Sonntag in allen Sonntagsmessen den Gemeindemitgliedern der Pfarrei Liebfrauen mitgeteilt.

Kirchenvorstand der Pfarrei Liebfrauen

 
Veröffentlicht: 29.10.2018



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