BBV-Artikel -500.001 Euro schnell gesammelt-

VON RENATE WITTELER Die Liebfrauengemeinde hat das Geld für die rund 1,4 Millionen Euro teure Restaurierung ihrer Kirche zusammen. 500.001 Euro kamen an Spenden zusammen.

BOCHOLT Die Liebfrauengemeinde hat es geschafft: Exakt 500001 Euro an Spenden für die Restaurierung ihrer Kirche hat sie gestern zusammenbekommen. Vier Jahre – bis zum August 2010 – hatte sie ursprünglich dafür eingeplant. Nun hat sie das Geld in weniger als drei Jahren gesammelt. Alle, die Spenden-Daueraufträge ausstellten, würden nun angeschrieben, sagt Dechant Dr. Klaus Winterkamp. „Wir danken ihnen und haben für jeden Verständnis, der seinen Dauerauftrag löscht.“ Auch wenn die Kirche weitere Mittel gut gebrauchen könnte.

1,4 statt 1,1 Millionen Euro hat die Restaurierung am Ende gekostet, weil die Fenster aus Denkmalschutzgründen teurer wurden als geplant. Die Gemeinde habe deshalb ihren Anteil aus den Rücklagen von 275000 auf 300000 Euro erhöht, berichtet Winterkamp. Und das Bistum habe statt der ursprünglich vorgesehenen 325000 Euro 600000 Euro hinzugetan. Die Gesamtrestaurierung der Kirche sei damit finanziert.

„Das größte Folgeproblem, das wir haben, ist die veränderte Akustik“, sagt Winterkamp. „Durch die gereinigten Wände und die Doppelverglasung ist der Nachhall länger und größer geworden als zuvor.“ Deshalb solle eine neue Lautsprecheranlage angeschafft werden. Derzeit liefen bereits Tests, um die genaue Ursache des Akustikproblems herauszufinden.

Langfristig plane er, die 1968 abgebaute Kanzel von 1746 wieder in die Liebfrauenkirche zu bringen. „Das ist ein tolles Stück mit Putten und dem Erzengel Michael drauf sowie einem reich verzierten Treppenaufgang“, sagt Winterkamp. „Wir denken darüber nach, dafür ein Stipendium zu vergeben.“ Der Stipendiat könne die Kanzel mit einer Fachwerkstatt als Meister- oder Gesellenstück restaurieren. Bis 2011 solle das Projekt verwirklicht werden. Und an hohen Feiertagen wolle er dann auch von der Kanzel aus predigen.

Als Nächstes stehe jedoch erst einmal die Generalreinigung der Orgel auf dem Programm, deren Kosten bereits gedeckt seien, berichtet Winterkamp. Die Orgelpfeifen müssten gereinigt, die Orgel gestrichen und das Orgelpodest neu gestaltet werden, so dass Chor und Orchester darauf Platz hätten. An eine Art „Schubladenlösung“ sei gedacht – mindestens 1,20 Meter breite Podestverlängerungen, die wie Schubladen im Halbkreis herausgezogen werden könnten, erklärt Winterkamp. Außerdem werden noch die drei großen Tafelbilder aus dem 16. und 17. Jahrhundert (die Darstellung des Abendmahls, die Dornenkrönung und die Begegnung Jesu auf dem Kreuzweg mit seiner Mutter) sowie das rund 500 Jahre alte Kruzifix wieder aufgehängt und eine „eckige Litfaßsäule“ für Plakate und Informationen in der Kirche aufgestellt.

BBV-Artikel am 27.5.09 erschienen

Veröffentlicht: 27.05.2009



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