Predigtreihe -Was schätze ich am Christentum ?-

Seit dem 11. September 2001 ist häufiger die Rede von einem Zusammenprall der Zivilisationen. Nicht zuletzt bemüht sich Papst Johannes Paul II. immer wieder um einen Dialog der Christenheit mit den anderen großen Weltreligionen, um den beschworenen crash of civilisations zu verhindern.
Die religiöse Frage beschäftigt trotz der Krise des Gottesglaubens und der religiösen Institutionen zahlreiche nachdenklich gewordene Menschen. Religion ist keine Privatsache lautet der Titel eines 2000 von Wolfgang Thierse herausgegebenen Buches. Was kann das Christentum zu den Grundfragen von Welt, Geschichte und Leben beitragen? Was bringt der christliche Glaube für den Einzelnen und für die Gesellschaft – auch im Unterschied zu den anderen Religionen? Die Wochenzeitschrift Christ in der Gegenwart hat unter dieser Rücksicht Persönlichkeiten des gesellschaftlichen und öffentlichen Lebens (Christen wie Nichtchristen) befragt, was sie am Christentum schätzen.

Eine Auswahl der eingegangenen Antworten stellen wir in den Sonntagsgottesdiensten der diesjährigen Sommerferien vor.



7. Sonntag der Sommerferien 13. / 14. September 2003

Das Unerreichbare lieben - Von Fritz Pleitgen Liebes Christentum,

was mir an Dir gefällt: Der Mensch, der Dich verursachte, hat kein Buch geschrieben, keinen Katechismus, keinen Katalog von Glaubenssätzen, keinen Codex kirchlicher Verwaltungsvorschriften. Das ist erstaunlich riskant. Es ist geradezu tollkühn. Da kommt ein unbehauster Wanderprediger und sagt von sich, er sei "der Weg, die Wahrheit und das Leben" und schreibt nicht einmal ein Buch, in dem alles authentisch und dauerhaft verzeichnet wäre. Was tut er statt dessen? Er sorgt für ein paar Ereignisse und erzählt Geschichten, die jeder auf seine Weise verstehen oder missverstehen kann. Er tröstet und heilt, er ermutigt und befreit, er glaubt nicht an ausweglose Situationen. Er attackiert sogar die Katechismusschreiber und Regelwerker seiner Zeit, bis er ihnen auf die Nerven geht und sie ihm den Prozess machen.
An Deinem Anfang steht also keine Lehre, sondern ein Leben. Da erklärt einer das Rätsel Gottes, ohne es zu beschädigen, denn statt des unsinnigen Versuchs, es zu lösen, lässt er es die Leute erleben, als eine Art Liebesgeschichte mit ungewissem Ausgang. Nicht anders als die "Beziehungskiste" zwischen zwei Menschen. Sie glauben an sich. Sie "geloben" einander an. Sie wagen und beginnen einen gemeinsamen Weg voller Irrtümer und Erkenntnisse, voller Entdeckungen und Abenteuer und fürchten eigentlich nur eines: anzukommen, fertig zu werden, eines Tages am Ende zu sein.
Aber wie um Himmels willen kann es einen gemeinsamen Weg zwischen Gott und Mensch geben? Wie kann man sich verständigen? Muss hier nicht jede noch so tiefe Erkenntnis des Menschen ein Missverständnis sein? Der gute alte Goethe hatte einen hilfreichen Gedanken und - so kennen wir ihn - konnte ihn auch noch auf den Punkt bringen: "Vor dem Unerreichbaren kann man sich nur retten, indem man es liebt." Das gefällt mir an Dir. Da, wo Du bei Dir bist, stellst Du die Liebe in den Mittelpunkt. Sie ist die Trägerwelle der Kommunikation, denn man kann jemanden vollkommen lieben, ohne ihn je zu verstehen. Und dann entstehen neue Ereignisse und Geschichten. Einfache Leute haben plötzlich Mut, springen über ihren Schatten, gehen an die ..Hecken und Zäune" und streichen über das verlauste Haar eines Bettlerkindes. Sterbliche Menschen kümmern sich mit anarchischer Leidenschaft um andere, zeigen einen erstaunlichen Reichtum an Ideen und eine phantastische Starrköpfigkeit, wenn man sie zwingen will, eine Sackgasse als unwiderruflich zu akzeptieren.
Nun bist Du schon 2000 Jahre alt, und man darf fragen, ob sich die Sache gelohnt hat. Vielleicht ist ja die Summe des Heilens, der Befreiung, der Wohltaten und Erleuchtung gleich derjenigen der Verirrungen, der Verletzungen, Verfolgungen, Verbrechen und Düsternisse, die ebenfalls in Deinem Namen geschahen. Ein Null-Summen-Spiel also - oder gibt es einen kleinen, geheimnisvollen Rest?
Das musst Du selbst herausfinden. Und jeder von den Deinen muss sich fragen, welchen Anteil er an der einen oder der anderen Waagschale hat. Und wieder helfen keine Bücher. Es muss sich ereignen. Erzähl neue Geschichten. Zeig den Leuten jenen Spielraum, den sie nicht mehr erkennen! Mach ihnen etwas Mut, wo sie sich ängstlich verkriechen wollen - auch den Reichen und Mächtigen! Machs wie in jeder lebendigen Beziehung: Besser Dich drauflos!
Ob es den Gott wirklich gibt, an den Du glaubst, kann ich nicht entscheiden. Aber die Menschen fragen sich, ob es sich lohnt, dass jemand an ihn glaubt, - und sei es irrtümlich. Zeig`s ihnen!

Mit freundlichem Gruß
Dein Fritz Pleitgen

Fritz F. Pleitgen, geb. 1938 in Duisburg, begann als Volontär bei der "Freien Presse" in Bielefeld, wechselte 1963 zum Westdeutschen Rundfunk, war lange Jahre Korrespondent in Moskau und Leiter der ARD-Studios in der DDR, Washington und New York. 1995 wurde er Intendant des Westdeutschen Rundfunks in Köln, seit Januar 2001 ist er Vorsitzender der ARD.


6. Sonntag der Sommerferien 6. / 7. September 2003

Mein Credo - Von Ulrich Beer

Schätzen hat etwas von Taxieren, ja fast Abschätziges. Das mag ich mit dem Christentum nicht machen. Ich möchte mich entscheiden. Und Christentum klingt mir schon zu sehr nach weltanschaulicher Verwässerung, nach Kulturkreis, nach Abendland. Gut, nach dem 11. September scheint vieles auf eine Neuabgrenzung der weltkulturellen Reviere hinauszulaufen, ja sogar auf den Kampf der Zivilisationen. Den möchte ich nicht. Aber was uns not tut, die wir uns – oft genug gedankenlos – Christen nennen, ist die Rückbesinnung auf die Quellen: die Bibel, insbesondere die Bergpredigt, auf Leben und Lehre Jesu Christi, auf den Geist der Liebe und der Versöhnung und des Friedens. Christentum klingt mir zu sehr nach Lagerbildung, nach Gruppenabzeichen, nach Riten religiös-folkloristischer Traditionspflege. Ich möchte nach innen gehen, mich und meinen Glauben prüfen, mich – mit Gleichgesinnten – neu an Ursprüngen messen, ob er auch im 21. Jahrhundert noch trägt, Fragen beantwortet, Probleme lösen hilft... Und das tut er. Ich habe so viele Paare in meiner Praxis, die nicht mehr viel glauben, nicht an Gott, aber auch nicht mehr an ihre eigene Liebe, die gegeneinander kämpfen, einander enttäuschen, sich zu kurz gekommen fühlen und verbittern.
Ich spüre täglich, wie wichtig es ist, sich geliebt zu fühlen – über alle irdische Liebe hinaus -, sich reich beschenkt, ja befreit zu fühlen und diesen Reichtum zu teilen. Dazu genügt kein allgemeines Christentum – schon gar nicht, wenn es heute nur zur Abgrenzung dient -, kein -tum (der Christ wäre wohl nach Bert Brecht nur –tümlich), sondern die lebendige Quelle, aus der wir täglich leben, trinken und die wir weiterströmen lassen – hin zu anderen, ohne Ansehen der Person (oder Nation oder Konfession).
Die Reinheit dieses Grundwassers ist heute allerdings immer in Gefahr. Ich streite gern mit Katholiken – als Lutheraner -, diskutiere mit Zeugen Jehovas, die die Bibel so buchstabengetreu nehmen, um die Grundlagen unseres Glaubens. Immer mehr reduziere ich dabei mein Credo auf das Wesentliche. Meine derzeitige Formulierung lautet (aber ich schließe nicht aus, dass sie noch knapper und kerniger werden kann):
Ich glaube an den lebendigen Gott, der die Welt und uns Menschen geschaffen hat und erhält, der uns liebt und zum Zeichen dieser Liebe Jesus Christus sandte, der uns zeigt durch Worte und Taten, durch Helfen und Beispiel, durch Mitleben und Mitleiden, wie wir leben und den Tod überwinden, wie wir frei und als Erlöste leben können. Ich glaube, dass der Geist Gottes bei uns gegenwärtig ist und erfahren werden kann in Gebet und Gemeinschaft, Wort und Sakrament, Versöhnung und Vergebung, in Glaube, Hoffnung und Liebe in der einen Kirche, der einen Menschheit und unter allem Lebendigen und in allem, was wir in seinem Geiste tun. Amen.

Ulrich Beer, geb. 1932, Dr. phil., Diplom-Psychologe, bekannt durch seine Mitwirkung in der Fernseh-Serie „Ehen vor Gericht“. Autor zahlreicher Bücher, zuletzt: „Lebenskunst und Lebensfreude“.
 


5. Sonntag der Sommerferien 30. / 31. August 2003

Selbstkritisch und reformfähig - Von Wolfgang Schmidbauer

Was schätze ich am Christentum? Genau das: in dieser Religion ist eine Frage wie diese möglich. Wie wenig selbstverständlich das ist, wird in den Auseinandersetzungen mit dem fundamentalistischen Ierrorismus deutlich. Ich schätze am Christentum, dass es sich in einer langen und oft blutigen Geschichte Schritt für Schritt mit dem eigenen Versagen auseinandergesetzt hat, Machtanspruch und Evangelium zu versöhnen, oft mit hoffnunglos anmutenden Rückschlägen, in einem Tempo, das zermürbend langsam erscheint und doch beachtlich ist.
Ich bin nicht sicher, ob diese Entwicklung zu mehr Toleranz, zu einem rationalen Dialog, in dem ohne Scheiterhaufen und Folter über Glauben und Unglauben diskutiert werden kann, dem Christentum allein zu danken ist. Ihm halfen wohl auch die günstigen Umstände in Europa und Nordamerika, welche den modernen Rechtsstaat geschaffen haben. Aber der Rechtsstaat scheint mir mit dem Christentum enger verknüpft als mit anderen großen Religionen. Er ist in seiner Sphäre entstanden. Trotz des Scheiterhaufens für Giordano Bruno und des Inquisitionsgerichts über Galilei war es das Christentum, das sich selbst reformiert und in vielen Glaubenskriegen zu einem wachsenden Religionsfrieden gefunden hat. Auch im Namen Christi wurden Bomben gebaut und Frauenärzte erschossen. Aber die Mehrheit der Christen und ihrer Organisationen will von solchem Rückschritt in Überwundenes nichts wissen.
Sigmund Freud, ein ausdrücklicher Verächter der Religion, hat seine Abmahnung an alle Formen des Jenseitsglaubens in "Die Zukunft einer Illusion" mit einem Goethe-Zitat (die achte der "Zahmen Xenien") illustriert: "Wer Wissenschaft und Kunst besitzt, / Hat auch Religion; / Wer jene beiden nicht besitzt, / Der habe Religion."
Der Glaube, dass die Gärung des Mostes der Religion in dem reinen Wein der Wissenschaft zum Stillstand kommt, scheint jedoch selbst eine Illusion - über die menschliche Natur und über die Möglichkeiten einer Aufklärung ... Die Wissenschaft kann einen ethischen Diskurs nicht ersetzen, und das Christentum scheint mir von allen Religionen der offenste, toleranteste, am weitesten vom Fanatismus entfernte Partner für den Diskurs. Er setzt Leidensbereitschaft voraus, und so ist es nicht unmöglich, dass die Gestalt Jesu Christi auch den Menschen der Gegenwart helfen kann. Der Kern seiner Botschaft ist Menschenliebe unter erschwerten Bedingungen. Seine Freunde zu lieben ist leicht, aber seine Feinde? Ein Mensch, der solche Sätze predigt, bleibt eine Gestalt, an der unser Blick auf die Welt nicht vorbeigehen kann. Mohammed hat sich das "Siegel der Propheten" genannt, er ist der letzte, der Allah verkünden durfte. Christus ist solcher Stolz ferne, und gerade deshalb ist das Christentum so vielschichtig, hat es die Gabe, in der Gestalt seines Gründers auch in den Sälen der hohen Inquisition aufzutreten und unbequeme Fragen zu stellen.

Wolfgang Schmidbauer, geb. 1941, Psychoanalytiker, Beteiligung an der Gründung eines Instituts für analytische Gruppendynamik und eines psychoanalytischen Ausbildungsinstituts in München. Lehraufträge und Gastprofessur für Psychoanalyse. Tätig als Schriftsteller, Lehranalytiker, Psychotherapeut, Supervisor. Buchveröffentlichungen, u.a.: "Dranbleiben. Die gelassene Art, Ziele zu erreichen(HerderlSpektrum).


4. Sonntag der Sommerferien 23. / 24. August 2003

Die Menschwerdung des unverfügbaren Gottes - Von Volkmar Deile

Es gibt vieles, was ich auf keinen Fall am „Christentum“ – was für ein statisches Wort für eine dynamische Sache! – missen möchte. Erfahrungen und Orientierungen: Ich denke an die Weggenossen, die Schwestern und Brüder, die mir begegnet sind, das tiefe Vertrauen, das mich mit einigen von ihnen verbindet und den herrschaftsfreien Diskurs, der mit ihnen über fast alles – auch höchstpersönliches – möglich ist.
Ich denke an die „Vorbilder“, die in Zeiten ärgster Bedrückung ihrem Gewissen und nicht irgendeiner Opportunität oder irgendwelchen Sachzwängen gefolgt sind, die ununterbrochene Kette einer Nachfolge, die es in der Geschichte des christlichen Glaubens immer gegeben hat, in der Kirche, oft an ihrem Rand oder auch außerhalb der Kirchen. Die Zivilcourage, die diese Menschen gezeigt haben und die Anstiftung zum Glauben, die von der „ansteckenden Gesundheit“ ihres Lebenszeugnisses ausgeht.
Und ich denke an manche gut vorbereiteten, sorgfältig durchdachten Predigten, die mit ihrem Nacherzählen der Geschichte Gottes mit den Menschen nicht nur intellektuell ein Vergnügen sind, sondern auch Ermutigung, Hoffnung und Inspiration ausstrahlen.
Mir fallen die Lieder, Gebete und Bekenntnisse ein, die eine Art von Heimat ahnen lassen, die wir suchen und von uns aus nicht finden können. Die wir aber brauchen, besonders wenn unsere Art zu leben und zu arbeiten uns die Zeit zur Trauer um die Opfer von Gewalt in Geschichte und Gegenwart verweigert. Der Trost des Wortes, dass wir nicht tiefer fallen können als die Hände Gottes, besonders dann, wenn das Herz unruhig ist und wenn Entscheidungen anstehen, deren Folgen nicht ganz übersehbar sind, Nicht-Handeln aber sträflich nachlässig wäre.
Ich denke an die „Vater unser“, die wir bei den Gottesdiensten im Ökumenischen Zentrum in Genf zusammen beteten. Alle in ihrer eigenen Sprache und dennoch mit einer erkennbaren Melodie hinter der Sprachverwirrung.
Und mir fällt das jugendliche Feuer ein, das der Christliche Verein Junger Männer in mir für Jesus von Nazareth entzündet hat. Diese Glut brennt immer noch unter der Asche der Lebenserfahrung, seine Predigt von der Umkehr in die anbrechende Gottesherrschaft macht wie gestern die Transzendierung alles Vorfindlichen in die bessere von Gott eröffnete Möglichkeit vorstellbar. Überhaupt: Eine Theologie ohne die Zukunft, die Gott mit uns vorhat, kann mir gestohlen bleiben.
In diese Geschichte Gottes mit seinem Volk und allen Völkern – vom Exodus über die Menschwerdung bis zur Wiederkehr des Messias – soll mein Leben hineingehören, auch nach dem Blick auf andere Versuche, Sein und Zeit Sinn zu geben. Obwohl auch andere Möglichkeiten mich vieles gelehrt haben. Die Menschwerdung des uns unverfügbar bleibenden Gottes, das ist es wohl, was mich in seiner Unverwechselbarkeit am christlichen Glauben am meisten fasziniert. Leider hat die frühe Kirche, die ja allen Christen gleichermaßen gehört und für deren Fehler wir deshalb auch alle zusammen die Verantwortung tragen, versucht, die Wahrheit dieser unendlichen und unfertigen Geschichte in Dogmen zu pressen, die dann auch noch als Rechtfertigung für die Verfolgung derer, die sie nicht glauben wollten, dienten. Statt den Streit um die Wahrheit offen zu halten, bis wir die ganze Wahrheit erfahren. Nichts anderes ist der Sinn der ecclesia semper reformanda, der immer zu reformierenden Kirche. Und bis dahin Gott für seine Solidarität mit uns zu loben und zu danken oder mit ihm zu hadern, wenn wir das Gefühl haben, dass er sich von uns abgewendet hat. Einerseits. Andererseits die Menschenfreundlichkeit Gottes als die Kraft, die in den Schwachen mächtig ist, wirklich zu leben. Also eine Kirche, die trotz aller Versuchungen Kirche ist und bleibt und weiß, dass sie das nur sein kann, wenn sie eine geschwisterliche Kirche für andere ist.

Einstweilen ist leider der Blick zurück in Mode. Wie ich das meine? Nun, ich glaube nicht, dass wir der Unverfügbarkeit Gottes dadurch gerecht werden, dass er unbedingt in der zukünftigen Verfassung der Europäischen Union untergebracht werden muss. Ich glaube auch nicht, dass Gott als abendländischer Besitz gegen eine EU-Mitgliedschaft der Türkei in Stellung gebracht werden könnte, was leider einige versuchen. Sozusagen als unsere Variante des „Kampfes der Kulturen“, den ich für eine falsche Analyse halte, weil alle Kulturen in sich plural sind. Ich glaube nicht, dass wir das heute Notwendige tun, wenn die Kirchen sich vor allem ihrer geschichtlich gewachsenen Identitäten versichern. Natürlich, die Vielfalt der Konfessionen ist ein großer Reichtum. Nichts daran ist zu verstecken. Aber die Perspektive der Bestandssicherung ist es, die misstrauisch macht. Ökumenisch ist etwas anderes als gemeinsam, so schön Gemeinsamkeit ist. Ökumene ist mehr als die Vielfalt der Konfessionen und der Ökumenische Kirchentag kein konfessionskundliches Groß-Seminar. Ökumene ist eine Dimension des Christseins von Beginn an und wird heute nur gelingen, wenn wir aneinander wachsen. Wenn Katholiken, Protestanten, Orthodoxe und Freikirchler bessere Katholiken, Protestanten, Orthodoxe und Freikirchler in dem Sinne werden, dass sie erkennbar auf dem Weg zu der einen Quelle sind, aus der sie leben. Unsere Identitäten sind niemals fertig, sondern immer nur Teilwahrheiten – nach vorne offen.
Nur wenn man uns dies anmerkt, werden uns die Menschen abnehmen, dass wir auch in diesen Zeiten die Oberfläche der Wirklichkeit nicht mit der Wirklichkeit selbst verwechseln. Dass wir das Wichtige vom Unwichtigen unterscheiden können. Dass Sachzwänge – wiewohl nicht einfach zu leugnen – dennoch keine Macht über uns haben. Dass wir die Freiheit der Kinder Gottes leben. Dass Heiliges und Profanes, Vertikales und Horizontales im Kreuz des Ecce Homo („Seht, der Mensch“) zusammengebunden sind. Dass mit Dietrich Bonhoeffer gesprochen das Vorletzte (die Gestaltung des menschlichen Zusammenlebens) und das Letzte (der Gottesdienst) vom gerade modischen Allerletzten sehr wohl zu unterscheiden sind. Dass jedes menschliche Leben auf diesem Globus unendlichen Wert hat und – egal von wem – geachtet werden muss. Dass keine Menschen aufgegeben werden dürfen, weil sie mehr sind als die Summe ihrer jeweiligen Verdienste und Verfehlungen. Dass sie kein Mittel zu irgendeinem Zweck sind. Dass uns die vorrangigen Optionen für die Armen, für Gewaltfreiheit und „intelligente Feindesliebe“ sowie das Lebensrecht der ganzen Schöpfung in die Pflicht nehmen. Dass Gottes Geschichte mit uns noch nicht beendet ist. Das sind einige der Erfahrungen und Orientierungen, deretwegen ich Christ bin.

Volkmar Deile, geb. 1943, evangelischer Theologe, 1987 bis 1990 Mitglied im Ökumenischen Rat der Kirchen, 1990 bis 1999 Generalsekretär der deutschen Sektion von amnesty international, Mitglied der Präsidenten des Deutschen Evangelischen Kirchentags und des Ökumenischen Kirchentags 2003.


3. Sonntag der Sommerferien 16. / 17. August 2003

Asylantenkind - Von Ernst Elitz

Das Christentum ist keine bequeme Religion. Aber es ist eine Religion der Menschenliebe und der Achtung vor dem Nächsten - unabhängig von Stand und Geschlecht, von Herkunft oder Nationalität. Dafür ist Jesus selber das beste Beispiel. Seine Lebensgeschichte ist eine durchgängige Aufforderung, keinen unserer Mitmenschen gering zu achten. Das Kind wurde nicht in einer deutschen Pfefferkuchen-Idylle geboren, sondern in einem stinkenden Stall. Für durchreisendes Pack, das kein Schmiergeld bezahlen konnte, gab es keine bessere Unterkunft.
Kaum hatten sich am königlichen Hof des Herodes ein paar Fremde nach Jesus erkundigt, alarmierte der Gewaltherrscher seinen Sicherheitsapparat. Tausende von IMs und Sondereinheiten der Geheimpolizei machten sich auf den Weg, um das Kind samt allen anderen Neugeborenen zu ermorden. Der Heiligen Familie gelang die Flucht, und Jesus wurde zum Asylantenkind. Nun danken wir dem Herrn, dass sich Maria und Josef im ägyptischen Exil nicht der dortigen Leitkultur anpassten. Womit verdiente dieser Josef sein Geld? Etwa als illegaler Tellerwäscher in einer römischen Pizzeria am Nil? War Maria für einen Hungerlohn als Putzhilfe tätig? Nichts ist darüber bekannt, ob sie - um einer drohenden Abschiebung zu entgehen in einem Isis- oder Serapis-Heiligtum Kirchenasyl genossen. Auf jeden Fall pflegten die Eltern des kleinen Asylantenkindes ihre jüdischen Riten und unterrichteten das Kind im mosaischen Glauben, sonst hätte der Zwölfjährige zurück in Jerusalem kaum einen so überzeugenden Auftritt im Tempel geboten.
Obwohl Jesus aus dem Hause Davids stammte, ist seine Herkunft multikulturell. Entgegen den damals üblichen Macho Regeln erwähnt der Evangelist Matthäus - War er ein heimlicher Feminist? - in Jesu Stammbaum vier Frauen, noch dazu solche, deren Biographien es in sich hatten: Thamar, die Frau des Juda, und Rahab, von deren ursprünglichem Beruf zu reden der Jugendschutz verbietet, waren nicht einmal Jüdinnen. Ruth, die Moabiterin, legte sich gesalbt und gebadet zu einem der Stammväter Davids ins Bett. Und Bathseba, die Mutter Salomons, hatte bekanntlich auch nicht den besten Leumund. War der Evangelist Matthäus nur ein Schlawiner, der das Alte Testament auf ein paar anzügliche Stellen durchgeforstet hatte, oder wollte er uns einfach sagen, dass eine nicht ganz stubenreine Verwandtschaft kein Anlass sein kann, einen Mitmenschen zu verachten?
Wäre Jesus doch Asylant geblieben! Sein ständiger Ortswechsel machte ihn bei den Behörden verdächtig, und seine aufrührerischen Reden an Straßenecken und auf nicht genehmigten Demonstrationen ließen ihn zum Feindbild Nummer eins bei den Herrschenden werden. Er wurde gefasst, gefoltert, zum Tode verurteilt und zur Abschreckung öffentlich hingerichtet. Ein zweites Mal ins lebensrettende Exil war nach dem Heilsplan Gottes nicht drin. Seinen Jüngern ging es nicht anders. Es trieb sie in alle Gegenden des römischen Reiches, und weder an den Stadtmauern von Sidon oder Korinth klebten Plakate mit der menschenfreundlichen Aufschrift "Fremde sind Freunde", noch bildeten sich Menschenketten, wenn einer der fremden Christen mal wieder vom Mob durch die Strassen gejagt und geprügelt wurde. Diese ganze Christengeschichte bleibt irgendwie unbequem, und auch das Lebensende des Religionsgründers unterscheidet sich eklatant von dem seligen Ende anderer Religionsstifter. Mohammed starb zuhaus in den Armen seiner Lieblingsfrau. Buddha verschied als Achtzigjähriger friedvoll zwischen zwei blühenden Shala-Bäumen. Nur mit diesem Jesus gab es Ärger bis zum Schluss. Typisch Asylantenkind.
Gibt es eine eindringlichere Forderung, den Nächsten zu achten, als Leben und Tod des Jesus von Nazareth?

Ernst Elitz, geb. 1941, Journalist, seit 1994 Intendant beim "Deutschland Radio" (Köln und Berlin).


2. Sonntag der Sommerferien 9. / 10. August 2003

Grund für nächtelange Diskussionen - Von Christoph Peters

Dies ist eine sehr persönliche Frage, die die Grundlagen meiner menschlichen Existenz anspricht. Ich möchte dennoch den Versuch machen, eine Antwort zu geben.
Das Christentum hat für mich existentielle Bedeutung erlangt, weil es ein zutiefst menschliches, jedem Einzelnen mit all seinen Stärken und Schwächen zugewandtes Wertesystem ist. In den pluralistischen Gesellschaften der Industrienationen am Beginn des.21. Jahrhunderts besitzt dieses System nicht mehr die Allgemeinverbindlichkeit, die es noch vor wenigen Generationen gehabt hat. Dennoch bin ich fest davon überzeugt, daß die Grundwerte der christlichen Lehre die oberflächlichen Werte der gegenwärtigen Konsum- und -Spaßgesellschaft genauso überdauern werden, wie sie Irrwege vergangener Epochen überlebt haben. Das Problem der globalen Überbevölkerung und die damit. einhergehende ökologische Krise werden die Menschheit in gar nicht ferner Zukunft dazu zwingen, sich auf wesentliche Werte zu besinnen. An diesem neuerlichen Wendepunkt der Menschheitsgeschichte wird dem Christentum im kritischen Dialog mit anderen Systemen eine wichtige Rolle für die Entwicklung der Menschheit zukommen. Ich teile keineswegs die Sichtweise vieler kleinlauter Christen, die dem Christentum angesichts der rapide sinkenden Mitgliederzahlen der Kirchen allenfalls noch den Stellenwert von Sekten zubilligen.
Da meine Wiege in einer erzkatholischen Gegend Deutschlands stand, wurde ich in das Christentum sozusagen hineingeboren. Ich hatte das Glück, in einer christlich geprägten Großfamilie in einer Kleinstadt aufzuwachsen, denn ohne diese Umgebung hätte ich das Christentum vielleicht nie schätzen gelernt. Selbstverständlich besuchten wir .am Sonntag die heilige Messe, bauten im Mai einen Marienaltar auf und wurden meine Bruder und ich Messdiener. Dennoch habe ich weder das Christentum noch die katholische Kirche je wirklich als starres Bollwerk erlebt.
Ich erinnere mich lebhaft daran, daß wir bei den Vorbereitungen auf den, Dienst am Altar bereits einen großen Teil des Stufengebetes in lateinischer Sprache auswendig gelernt hatten, als uns eines Tages eröffnet wurde daß nun leider alle Anstrengungen umsonst gewesen seien und wir im Rahmen der Liturgiereform jetzt die deutschsprachige verkürzte Version erlernen müßten. So haben die Auswirkungen des Zweiten Vatikanischen Konzils tatsächlich selbst das konservative Münsterland erreicht. Dabei blieb es nicht. Predigten des Pastors, wurden von meinen Eltern. hinterfragt weil man doch schon Jahre zuvor von Papst Johannes XXIII ganz andere, den Nöten und Sorgen der Menschen offen zugewandte Töne vernommen hatte. Diese kritische Solidarität mit der katholischen Kirche und ihren nicht immer Vollkommenen lokalen Repräsentanten war es, die meine Kindheit und Jugend geprägt hat. Es gab nächtelange Diskussionen in Elternhaus und Freundeskreis zum Beispiel über die Frage, ob man aus christlicher Grundüberzeugung den Dienst an der Waffe verweigern müsse oder angesichts der Bedrohung durch den Kommunismus nicht gerade wegen dieser christlichen Grundwerte diesen Dienst leisten müsse. Daraus ergab sich die Frage, wie weit die Werte des Christentums nun eigentlich von den wirklichen Zielen des Sozialismus entfernt lägen. Dann rückte das Spannungsfeld zwischen Ökonomie und Ökologie in den Mittelpunkt: wie lange kann die Wirtschaft noch wachsen, bevor der letzte Fleck der Erde verseucht ist? Ist eine soziale Marktwirtschaft mit Nullwachstum und Wohlergehen für alle Menschen denkbar? Diese Fragen wurden mit großem Ernst stets im Koordinatensystem christlicher Grundwerte als letztlich maßgeblichen Bezugspunkten geführt.
Und das ist auch über meine Studentenzeit mit Atomkraftdebatte und Friedensbewegung bis heute für mich von entscheidender Bedeutung geblieben. Unter diesem Gesichtspunkt die eingangs gestellte Frage - was schätze ich am Christentum? - eigentlich für mich nicht ganz richtig formuliert. Die Frage "Was schätze ich an einem guten Glas Rotwein?" könnte man mit der Gewißheit im Hinterkopf, dass das Leben auch mit einem guten Bier lebenswert sein kann, sicher vortrefflich diskutieren. Bezogen auf das Christentum lautet aber die Frage für mich eher: was bedeutet das Christentum für mein Leben? Meine Antwort: Das Christentum gibt mir Kraft und Gewißheit, mich den Herausforderungen meines Lebens auf allen Ebenen letztlich mit Gelassenheit stellen zu können. Das betrifft Fragen der Kindererziehung genauso wie Personalentscheidungen in meinem Institut oder etwa die Frage, ob ich embryonale Stammzellen, die durch die Tötung menschlicher Embryonen gewonnen werden zur Entwicklung von Therapieansätzen benutzen darf. Der Mensch als Ebenbild Gottes steht im Mittelpunkt dazu gibt es keine Alternative.

Dr. Christoph Peters, geb. 1958, ist Professor und Direktor des Instituts für Molekulare Medizin- und Zellforschung in Freiburg. Er studierte in Münster und San Diego Humanmedizin und habilitierte sich in Göttingen. Er ist Mitglied in der Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie. Erforschung unter anderem von adulten Stammzellen. Im Jahr 2001 initiierte er, den Studiengang Molekulare Medizin an der Albert-Ludwigs-Universität.


1. Sonntag der Sommerferien 2./3. August 2003

Gottes einmaliger Gedanke - Von Elisabeth Pustet

Die Frage ist zunächst unverbindlich. Ich überlege, wäge ab ... Überspitzt ausgedrückt, könnte sie auch lauten: Was ist Christentum und was bietet es, damit man/ich es schätzen kann?
Das Angebot an Religionen ist vielfältig. Was unterscheidet das Christentum von anderen Religionen, in seinen Inhalten, in seiner Botschaft? Das Christentum - ein Konglomerat: Katholiken, Evangelische, Anglikaner, Orthodoxe – die "Großen", daneben die vielen kleinen Kirchen, etwa die Altorientalen, Kopten, Alexandriner, Unierten ... bis zu kleinsten kirchlichen Gemeinschaften, besonders in den USA. Sie alle bekennen sich zu Christus als Ursprung und Mitte ihres Glaubens, zu Glaubensinhalten, wie sie im nicaeno-konstantinopolitanischen Glaubensbekenntnis, dessen Text erstmals vom Konzil von Chalkedon 451 bezeugt und offiziell bestätigt ist, formuliert wurden. Alle feiern - in unterschiedlicher Weise - Liturgie und Eucharistie. Christen bemühen sich um die Nachfolge Christi: Das "Ora et labora" (Bete und arbeite) Benedikts ist von zeitloser Gültigkeit. In Christi Namen tritt das Christentum ein für Versöhnung und Frieden, Gerechtigkeit und Nächstenliebe, erhebt seine Stimme gegen Armut und Ausgrenzung, mischt sich ein, gilt als moralische Instanz.
Christentum als Gemeinschaft von Menschen hat oft gefehlt, versagt, enttäuscht - an Haupt und Gliedern. Es weiß um Schuld und gibt sie heute auch zu. Doch es hat auch die Kraft, sich immer wieder auf den Weg zu seinem Gott zu begeben. Es besteht seit 2000 Jahren in Erinnerung an das Wort "Seid gewiß: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt" (Mt 28,20). Vertrauen und Überlebenskraft kennzeichnen - auch das Christentum.
Ich kann an diesem Christentum etwas, ich kann vieles, ich kann es insgesamt schätzen. Dazu brauche ich jedoch kein Christ zu sein. Anerkennung, Lob des Christentums kann aus der Distanz geschehen, kann Thema eines Smalltalks beim Sektempfang sein - unverbindlich, ohne persönliche Zugehörigkeit. Für eine persönliche Antwort formuliere ich die oben gestellte Frage so: Was bewegt mich zum Christentum? Warum bin ich Oberhaupt Christin?
Für mich ist am Christentum über alles Schätzenswerte hinaus allein wesentlich, daß es das Bild, die Wahrheit eines einzigen personalen Gottes vermittelt, der sich in Christus geoffenbart hat, daß es diese Wahrheit durch die Jahrhunderte verkündet, sich und seine Glieder in ihren Dienst stellt, gleichsam als sichtbares Rufzeichen. Diesen Anspruch zu formulieren und sich dafür einzusetzen, ist für mich die Sendung und Bestimmung des Christentums.
Der personale Gott als tragender Grund und der Bezug zu Christus halten unseren Glauben lebendig, geben ihm Fülle und Perspektiven und erneuern ihn - wenn wir dies zulassen.
Christentum als Träger und Vermittler einer Botschaft: "Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir" (Joh 17, 1 1). Dieses Christuswort wurde freilich zur Last in der Geschichte des Christentums und ist es noch immer. Doch Jesu Fürbitte galt allen Glaubenden: "... ich bitte ... für alle, die durch ihr Wort an mich glauben" (Joh 17,20). Dieses Vermächtnis reicht bis zu jedem von uns, bis zu mir. Es hat mir den Glauben an Gott als an ein Gegenüber, an ein Du geschenkt, das ich dankbar Abba, Vater, nennen darf.
Diesen Gott suche ich immer wieder, in Einsamkeiten und Verzagtheit, selbst gegen meine oftmaligen Zweifel an ihm. Ihn zu finden, heißt letztendlich, das Leben finden. Es bedeutet, sich als einmaligen Gedanken Gottes zu entdecken, zu bejahen und zu vertrauen: Er wird die krummen Zeilen, die grauen und die farbigen Seiten meines Lebensbuches zu Kapiteln und einem sinnvollen Ganzen ordnen. Dieser Glaube an einen lebendigen Gott und diese Hoffnung, an der ich oft schier verzweifelt festhalte, führen mich dazu, diesen Gott zu lieben als Antwort meines Lebens. Deshalb ist Christsein für mich Aufgabe und Verantwortung.
Christentum bedeutet mir die Gemeinschaft aller, die auf dem Weg zu Ihm sind. Daß wir es zunehmend in "versöhnter Vielfalt" tun, ist unsere Hoffnung. Ich bin dankbar um die Wegbegleitung derer, die mich gelehrt und geführt haben, die mich im Glauben halten und stärken, die mir verzeihen und vertrauen und mich in Anspruch nehmen.
Herr, laß uns am Ende und Ziel unseres Weges einmal Dir begegnen. Denn "nicht als Schauende, sondern als Glaubende" mußten wir ihn gehen. Das ist für mich die Herausforderung des Christentums.

Elisabeth Pustet, Mutter von vier erwachsenen Kindern, ist seit 1990 Geschäftsführerin und Verlegerin des Verlags Friedrich Pustet in Regensburg. Sie ist Mitglied des Allgemeinen Rats der Katholischen Akademie in Bayern.

 

 




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