Musikalische Weihnachtsfeier in der Liebfrauenkirche

BOCHOLT. Mit einer festlichen musikalischen Weihnachtsfeier beendete die Kantorin der Liebfrauenkirche Irmhild Abshoff am Sonntagabend die Reihe Bocholter Weihnachtskonzerte. Als Koordinatorin hatte sie sich neben ihrem Kirchenchor der Mitwirkung eines Flötenensembles und des Streicherorchesters "Collegium Musicum" versichert. Dazu traten die Mezzosopranistin Charlotte Kuhlen sowie die Trompetenspieler Svenja Niehaves und Heinz Koch auf.
So entfaltete sich ein abwechslungsreiches Programm, dessen Atmosphäre eingeläutet wurde durch zwei Gregorianische Choräle, die von der "Choralschola Liebfrauen“ mit großer Innigkeit gesungen wurde. Für die richtige Atmosphäre sorgte auch die Beleuchtung durch zwei siebenarmige Kerzenleuchter. Die Stimmen des Kirchenchores erwiesen sich als sehr schön; so manch ein gemischter Chor würde sich glücklich preisen, wenn er, so wie hier, über ein Viertel an guten Männerstimmen verfügen könnte. Die Kantorin nutzte das in Wercksmeisters Kantate "Wo ist der neugeborne König?" aus: Eine ideale Einheit zwischen vokalen und instrumentalen Stimmen wurde erreicht. Prüfstein war wohl das a capella lupenrein gesungene "Ehre sei Gott". Wunderbar nuanciert erklang das Tutti in Mozarts bekanntem "Laudate Dominum". Prächtige Stimmenverteilung waren in Saint-Saens interessantem „Oratorio de Noel" zuhören.

In einem Rezitativ war Charlotte Kuhlens warmer Mezoosopran zu hören, begleitet von Celli und Continuo mit Wolfgang Abshoff an der Chororgel. Ihr Timbre kam feinfühlig zur Geltung in zwei Teilen aus Bachs Weihnachtsoratorium: einem Rezitativ "Nun wird mein liebster Bräutigam" (mit Orgel) und der Arie "Bereite dich, Zion" (mit Orchester). In Rathgebers Hymnus jubelte ihre Stimme das "Jesu Redemptor" über Orchester und Chor.
Die Streicher des "collegiums" unter der Leitung von Annette Öhmen zeigten bewundernswerte Synchronität und rhythmische Eintracht mit den Sängern. In St. Saens` „Oratorio" eröffnete und schloss ein leider allzu kurzes, wunderbares Cellosolo das "Air“.
Das große Blockflötenensemble (nicht weniger als 16 Spieler) unter der Leitung von Hanna Jürgnes und Irmhild Abshoff füllte den Kirchenraum mit kristallklaren Klängen. In Händels "Air" brachte die Bassflöte eine besondere Note in die Akkorde. In dem Trompetenrepertoire kamen, begleitet von der Kantorin an der großen Orgel, Stanleys und Boyces "Voluntaries" am besten zur Geltung.
Strahlend schmetterten. sie später im Orchester in Rathgebers Hymnus. lrmhild Abshoff leitete begeistert Chor und Publikum im Wechsel mit dem obligatorischen, aber immer schönen "Engel auf den Feldern" und mit Johann Sebastian Bachs, "Lobt Gott, ihr Christen". Längerer Applaus, Blumen und ein tutti-gesungenes "0 du Fröhliche“ beendeten dieses Weihnachtskonzert.

Bericht von JOOP VAN LEEUWEN – 30.12.2003 BBV

Foto: Ken / BBV



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