Sonntagsgruß

Liebe Leserin, lieber Leser des Sonntagsgrußes,
ist Ihnen das auch so ergangen: Plötzlich ist Advent und schnell gefasste Vorsätze, sich in dieser Zeit mehr auf das „Eigentliche“ zu konzentrieren sind längst schon wieder übergroßer Geschäftigkeit vor dem Weihnachtsfest und dem Jahresende gewichen? Aber was ist denn das Eigentliche dieser Zeit? Einfach nur mehr Ruhe zu haben? Das sicherlich auch. Für mich aber hat Advent immer etwas mit meiner Sehnsucht zu tun. Sehnsucht meint, sich auf die Suche zu machen nach dem Mehr in meinem Leben, nach dem, was sich nicht kaufen, auch nicht wie ein Weihnachtsgeschenk wünschen lässt und zugleich lebensnotwendig ist: nämlich eine tiefe lebendige Verbundenheit mit mir, mit dem Anderen und mit Gott zu erfahren. Gleichzeitig weiß ich, dass diese Sehnsucht hier nie ganz in Erfüllung gehen wird. Aber vielleicht kann gerade diese schmerzhafte Erfahrung, diese Wunde zu einem Ort der Gottesbegegnung werden, denn auch er sehnt sich ja nach mir! Daran erinnert mich der Hl. Augustinus mit seinem Wort:“Die Sehnsucht Gottes ist der lebendige Mensch.“
„Alles beginnt mit der Sehnsucht, immer ist im Herzen Raum für mehr,
für Schöneres, für Größeres. Das ist des Menschen Größe und Not:
Sehnsucht nach Stille, nach Freundschaft und Liebe.
Und wo Sehnsucht sich erfüllt, dort bricht sie noch stärker auf.
Fing nicht auch deine Menschwerdung Gott, mit dieser Sehnsucht nach dem Menschen an? So lass nun unsere Sehnsucht damit anfangen, dich zu suchen, und lass sie damit enden, dich gefunden zu haben“ (Nelly Sachs).
Was ist heute, was ist in diesem Advent Ihre tiefste Sehnsucht?
Bleiben Sie ihr auf der Spur! Einen gesegneten dritten Advent wünscht Ihnen
Ihr Pastor Gerhard Wietholt



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